Northeim (hakö). Es scheint Bewegung in die Northeimer Innenstadt zu kommen. Endlich, meint eine breite Öffentlichkeit. Geht es nach den Vorstellungen der Ratsfraktionen von SPD und FDP soll der Münsterplatz im Herzen der Kreisstadt wieder einen "Zentralen Omnibusbahnhof"/ZOB bekommen und damit den derzeitigen Haltepunkt Gardekürassierstraße ablösen. Die Stadtverwaltung ist aufgefordert worden, diese Idee eingehend zu prüfen, entnimmt man Medienberichten.
Der einstige "Event-Tempel" war in der Vergangenheit Bühne unter anderem für die live-Übertragungen der Fußball-WM 2006 auf einer Großbildleinwand. Weit über 20.000 Fans kamen zur Veranstaltung des FC Eintracht Northeim. Unvergessen die "Italienische Strandpromenade"/die Sommertour des NDR vor einem Jahr, große Stadtfeste, Wirtschaftsmessen, Weinfeste vor St. Blasien, wie auch die Weihnachtsmärkte und über 20 Northeimer Stadtläufe mit Start und Ziel Münsterplatz. Die Aktivitäten gehen allerdings zurück. Heute ist die sattgrüne Rasenfläche zwischen der KSN und dem Heimatmuseum auch ein beliebtes Hundeareal. Es ist schon unglaublich: Da entdeckt man den offiziellen Hinweis "Ballspielen verboten", aber Vierbeiner dürfen "Druck ablassen".
Mit den Bussen käme dringend notwendiges Leben in die Innenstadt. Die einstige Hansestadt(!) könnte vorübergehend die "Intensivstation" verlassen. Die Northeimer Unternehmerin Doris Ohlmer, engagierte Vertreterin der Einzelhandelsbetriebe und Vorsitzende des Stadtmarketingvereins, bemängelte schon vor Jahren, daß die Schülerströme vom Gymnasium Corvinianum nicht mehr, wie einst in den 60er und 70er Jahren, den Weg durch die Fußgängerzone nehmen, sondern den angeblich "direkteren Weg" über die Friedrichstraße zum Bahnhof bzw. zum ZOB am alten Friedhof. Auch Schüler geben Geld aus!
SPD und FDP scheinen sich nun dem "operativen Geschäft" bezüglich Neuausrichtung der Fußgängerzone zu betätigen. Handeln ist angesagt. Und das tun die Fraktionen von Berthold Ernst (SPD) und Eckhard Ilsemann (FDP). Sie geben "mächtig Gas". Das begrüßt die Öffentlichkeit. Wäre eigentlich auch zu erwarten von unseren Bundestagsabgeordneten, wenn Ihnen ihre Heimat und ihr Wohnort insbesondere am Herzen liegen würde. Vielleicht setzt sich Dr. Roy Kühne, neben all den Fototerminen im Wahlkampf, auch mal ein für einen in der Vergangenheit oft geforderten Bahnhaltepunkt am Mühlentor. Auch das würde die sympathische Kreisstadt nicht unwesentlich beleben. Unter anderem für Schüler wäre die "Bahnstation" eine zusätzliche Möglichkeit der kurzen Anbindung zu den Bildungsstätten. Die Geschäfte in der Mühlenstrasse und rund um den Marktplatz würden sich freuen. Gilt es doch, Kaufkraft auf kurzen Wegen in die Stadt zu bringen.
Also, nicht zu viel Zeit mit "Sandkastenspielen am Scharnhorstplatz" verlieren. Schnelles Handeln ist gefragt, wenn Northeim überleben will, meint Northeim-News mit Blick auf die "geschlossenen Reihen" im Rat und auch im Kreistag. Hier trägt jedes Ratsmitglied Verantwortung, sonst gehen die Lichter ganz aus, nicht nur rund um Münsterplatz und Marktplatz. Von der Idee von SPD und FDP sollte ein deutliches Signal ausgehen.
Fotos: hakö