Northeim (red). Was ist eigentlich Bevölkerungs- bzw. Katastrophenschutz? Wer sind die Menschen, die anderen helfen, wenn Hochwasser, wie letzte Woche im Landkreis, ein Anschlag, ein Zugunglück oder ein Großunfall auf der Autobahn passiert? In mehr als 90 Prozent wird der Bevölkerungsschutz von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern getragen. So auch bei den Johannitern.
Mit ihrer Kampagne "Mission Bevölkerungsschutz" ist es den Johannitern am Samstag, den 26. August, gelungen, den Besuchern auf dem 13000m² großen Gelände des Katastrophenschutzzentrums Südniedersachsen in Northeim den Begriff Bevölkerungsschutz greifbar und verständlicher zu machen und ihr Leistungsportfolio vor Ort zu zeigen. Im Rahmen des Straßenfestes "BaHaMa Nom" stellten sie sich und ihre Aufgabenbereiche vor.
Mit einem Präsentationsfahrzeug inklusive Bühne und moderiertem Programm gaben die Johanniter aus dem Ortsverband Northeim tiefe Einblicke in Bereiche, wie Erste-Hilfe-Ausbildung, sanitätsdienstliche Betreuung, Schnell-Einsatz-Gruppe, Psychosoziale Notfallversorgung und die Motorradstaffel. In kurzen und interessanten Interviews mit "alten" und neuen Ehrenamtlichen wurden persönliche Motivation der Helfer, ihre Aufgaben, Werdegang und Einsätze geschildert. Auch die niedersächsische Kultusministerin Frauke Heiligenstadt stattete der Veranstaltung einen Besuch ab und lobte die Einsatzkräfte für ihr außergewöhnliches Engagement.
"Ich habe vollsten Respekt davor, was die Feuerwehr und die Rettungskräfte hier vor Ort leisten", betonte Frauke Heiligenstadt, nachdem sie sich die zweite Übung auf dem Gelände ansah. In dem Übungsszenario stieß ein LKW mit einem PKW zusammen. Der Insasse des PKW musste aus dem verunfallten Fahrzeug von Johannitern und der Feuerwehr befreit werden.
Bernward Kellner, Dienststellenleiter der Johanniter in Northeim, stellte im Interview mit Moderator Roman Mölling die vielfältigen ehrenamtlichen und hauptamtlichen Aufgabenbereiche der Johanniter vor. "Wir freuen uns immer über neue Gesichter und konnten bereits vielen Interessierten ihre Fragen zum Thema Bevölkerungsschutz und Ehrenamt beantworten."
Getreu dem Motto "Anschauen, anfassen und mitmachen" wurden auf dem Platz mehrere Stationen aufgebaut, an denen sich die Besucher zu verschiedenen Bereichen des Katastrophen- bzw. Bevölkerungsschutzes informieren konnten. So wurden zum Beispiel ein Infektionsrettungswagen (I-RTW), der den Transport von höchst infektiösen Patienten ermöglicht vorgestellt und eine Einsatzdrohne präsentiert, die sich Interessierte aus nächster Nähe ansehen konnten. Die Besucher machten besonders große Augen, als der Ortsverband in mehreren gemeinsamen Übungen mit der Feuerwehr zeigte, wie es im Ernstfall zugehen kann.
Auch viele Fragen zu Einsätzen des Stauhilfemotorrads und Voraussetzungen für das Engagement in der Motorradstaffel haben die Johanniter-Stauhelfer an diesem Tag beantwortet.
Die Herzen der ganz kleinen Gäste ließ der Bobbycar-Parcours höher schlagen. Auf den rot-weißen Johanniter-Flitzern meisterten die Mädchen und Jungen die kurvige Rennstrecke und parkten die Fahrzeuge gekonnt in einer Parkbucht. Direkt nebenan versuchten sich die Besucher an einem Glücksrad. Regenponchos, Sonnenbrillen oder Gummibärchen in markanten Johanniter-Farben gab es zu gewinnen und niemand verließ diese Station mit leeren Händen.
Weitere Informationen zum Thema Bevölkerungs- und Katastrophenschutz sowie die Rolle des Ehrenamts unter www.mission-bevölkerungsschutz.de. Die Johanniter suchen immer neue Helfer. Für Interessierte, die sich ehrenamtlich engagieren wollen und mehr über Möglichkeiten vor Ort erfahren möchten: www.helden-bitte-melden.de.
Foto: Johanniter