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Dienstag, 24. Dezember 2024 Mediadaten
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Northeim (lpd). Seit 2009 hat es im Landkreis Northeim mit „Ich bin dein Schutzengel“ ein Projekt gegen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr gegeben. Die Unfallzahlen mit Beteiligung junger Fahrerinnen und Fahrer konnten gesenkt werden. Der ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt e. V. hat basierend auf den Stärken des Schutzengel-Projektes, mittlerweile das neue Projekt „wait a minute“ – kurz WAM – ins Leben gerufen. Es soll außer über Alkohol und Drogen am Steuer auch über die Risikofaktoren Ablenkung, Übermüdung und Überschätzung aufklären. Ziel ist, die Mobilität junger Erwachsener sicherer zu gestalten.

Nach der Entscheidung des Landkreises für die Einführung des neuen Verkehrssicherheitsprojektes im Januar 2017 hat jetzt die zweitägige Auftaktveranstaltung an den Berufsbildenden Schulen I und II in Northeim stattgefunden.

An zwei Tagen haben 720 Schülerinnen und Schüler der beiden Northeimer Berufsschulen die Möglichkeit den Einfluss und die Auswirkungen der unterschiedlichen Ablenkungsfaktoren an verschiedenen Simulatoren praktisch zu erfahren. Was kann in fünf Sekunden, die ich durch Handynutzung abgelenkt bin, passieren? Eigene Erfahrungen machen und sich mit den verschiedenen Akteuren über deren Erfahrungen austauschen, darum geht es an den beiden Tagen für die Jugendlichen.

Bevor es am Mittwochmorgen auf dem Schulgelände losging, haben Landrätin Astrid Klinkert-Kittel und Birgit Blaich-Niehaus, Abteilungsleiterin Verkehr beim ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt e. V., eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, die den offiziellen Startschuss für das neue Verkehrssicherheitsprojekt im Landkreis Northeim markiert. 

„Nach wie vor gibt es viele Unfälle von und mit jungen Erwachsenen; dabei sind nicht nur Alkohol und Drogen eine Ursache, sondern neben Übermüdung und Überschätzung vor allem auch Ablenkung“, machte Landrätin Astrid Klinkert-Kittel im Rahmen ihrer Begrüßung deutlich. Sei es der Blick aufs Smartphone, laute Musik oder auch die Suche nach einem anderen Radiosender, dies alles seien nicht zu unterschätzende Risikofaktoren.

Für den ADAC geht es darum, die jungen Verkehrsteilnehmer im entscheidenden Augenblick zum Nachdenken zu bewegen. „Selbstreflektion, innehalten und darüber nachdenken, was tue ich gerade und welches Risiko gehe ich damit ein“, das ist laut Birgit Blaich-Niehaus ein wichtiges Ziel für den ADAC. In den kommenden Jahren sollen im Landkreis Northeim in Zusammenarbeit mit Feuerwehren, Rettungsdiensten, Schulen und Jugendpflegen regelmäßig Veranstaltungen an wechselnden Schulen im Landkreis Northeim stattfinden, um die Botschaft des Projektes in den Köpfen der Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu verankern.

„Wir Schulen sind besonders betroffen und tragen auch eine besondere Verantwortung für die Zielgruppe der jungen Verkehrsteilnehmer “, machte Dr. Wegener, Leiter der BBS II Northeim, den Hintergrund für das Engagement der Northeimer Berufsschulen deutlich. 

Landrätin Klinkert-Kittel zeigt sich zugleich überzeugt, dass die Jugendlichen und jungen Erwachsenen durch gezielte Aufklärungsarbeit sowie den Appell an das Verantwortungsbewusstsein für die Gefahren im Straßenverkehr sensibilisiert werden können. „Mir ist es deshalb eine besondere Freude, die Schirmherrschaft über das Projekt „WAM“ im Landkreis Northeim übernehmen zu können“, so die Landrätin.

Unterstützt wird die Umsetzung von zahlreichen Institutionen und Helferinnen und Helfern: Dazu gehören der ADAC als Kooperationspartner, die Berufsbildenden Schulen I und II Northeim, das Lukas-Werk, die AOK Niedersachsen, die Johanniter Unfallhilfe, die Feuerwehr Northeim, die Polizeiinspektion Northeim/Osterode, die Verkehrswacht Niedersachsen sowie TÜV und DEKRA, die auch alle mit eigenen Angeboten vor Ort vertreten sind. Für die Mittagsverpflegung sorgt an beiden Tagen das Deutsche Rote Kreuz. 

Auf dem Schulgelände gibt es für die Schülerinnen und Schüler folgende Stationen: Ablenkungsparcours, Überschlagssimulator, Crashtest-Fahrzeug, Bremsversuch (alle ADAC), Rauschbrillenparcours (Lukas-Werk), Rauschbrillen und Reaktionstest (AOK), Rettungswagen, Gerätewagen Technik (beide DRK), Ladungssicherung LKW, Motoradhelm abnehmen, stabile Seitenlage (Johanniter), Unfallauto (Polizei NOM/OHA), Kfz-Werkstatt mit TÜV/Dekra (BBS II), Rüstwagen, Autos zerschneiden (Feuerwehr) und ADAC Mobil.

Foto:  lpd

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