Hardegsen (red). Am Samstagabend gegen 21:35 Uhr wurde die Feuerwehr Hardegsen zu einer ausgelösten Brandmeldeanlage in eine Seniorenwohnanlage in Hardegsen gerufen. Bereits auf der Anfahrt zur Einsatzstelle konnte ein Zimmerbrand aus bisher ungeklärter Ursache bestätigt werden, sodass weitere Kräfte nachgefordert wurden. Die Flammen schlugen aus einem Bewohnerzimmer im Obergeschoss des Gebäudes. Die Feuerwehr um Ortsbrandmeister Florian Ramswig berichtete vor Ort von einer sehr starken Hitzeentwicklung und schnellen Brandausbreitung. Feuerwehren aus dem gesamten Stadtgebiet Hardegsen sowie Moringen, Northeim, Nörten-Hardenberg und Uslar, die Feuerwehrbereitschaft 4 sowie 2 wurden in Hardegsen zusammengezogen.
Da das Gebäude evakuiert werden musste, wurde ein „Massenanfall von über 25 Verletzten“ ausgerufen.
Nach der Alarmierung kamen sämtliche Schnell-Einsatzgruppen aus dem Landkreis Northeim zum Einsatz. Außerdem wurden 20 Kräfte des Technischen Hilfswerks aus Einbeck und Northeim zur Tragehilfe und zum Ausleuchten der Einsatzstellen gerufen.
Die Bewohner wurden durch Einsatzkräfte aber auch durch Ersthelfer und Pflegepersonal von anderen Einrichtungen, das von dem Unglück erfahren hat, aus dem Gebäude gerettet und in die Sporthalle der Grundschule Hardegsen gebracht.
Bei dem Brand wurden insgesamt drei Heimbewohner im Alter von 82, 83 und 90 Jahren, ein Ersthelfer, 38 Jahre sowie eine Besucherin, 72 Jahre, durch Rauchgasintoxikation verletzt. Ein Heimbewohner 57 Jahre konnte nicht aus dem brennenden Gebäude gerettet werden und verstarb.
Gegen 0.40 Uhr hatten die Einsatzkräfte das Feuer unter Kontrolle.
Kurz nach 1 Uhr wurde entschieden, das gesamte Gebäude zu evakuieren. Daher wurden Personentransportzüge aus ganz Südniedersachsen, konkret aus den Kreisen Göttingen, Holzminden und Hameln-Pyrmont alarmiert. Die Bewohner wurden so auf Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen verteilt. Die Organisation lief mit dem Organisatorische Leiter Rettungsdienst und den Leitenden Notärzten über die Technische Einsatzleitung Nord/Ost aus Bad Gandersheim und die Einsatzleitstelle.
Das Technische Hilfswerk hat vor Ort die Stromversorgung und Ausleuchtung sichergestellt. Als zusätzliche Infrastruktur wurde auch ein Toilettenwagen aufgebaut. Vom Katastrophenschutz des Landes Niedersachsen war unter anderem ein Transportbus im Einsatz. Die Notfallseelsorge sowie die Psychosoziale Notfallversorgung hat sich mit neun Kräften um Angehörige, Betroffene sowie Einsatzkräfte gekümmert.
Insgesamt waren über 300 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst vor Ort. Mit Helfern von Polizei, THW und Ersthelfern dürfte die Gesamtzahl bei rund 400 liegen.
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