Northeim/Moringen (r). Landrätin Astrid Klinkert-Kittel hat in den Sommerferien jetzt auch die KZ-Gedenkstätte Moringen besucht. Begleitet wurde sie dabei von Uljana Klein, der Dezernentin für Kreisentwicklung beim Landkreis Northeim.
Im „Torhaus“ - einem Teil der ehemaligen Moringer Stadtbefestigung - wurde Landrätin Astrid Klinkert-Kittel von Dr. Dietmar Sedlaczek, dem Leiter der Gedenkstätte, über die Einrichtung und deren Arbeit informiert.
Zwischen 1933 und 1945 bestanden in Moringen nacheinander drei Konzentrationslager. Heute befindet sich am ehemaligen Lagerstandort das Maßregelvollzugszentrum Niedersachsen. Seit den 1990er Jahren engagiert sich ein Verein, die „Lagergemeinschaft und Gedenkstätte KZ Moringen e.V.“ dafür, dass die Geschichte der Moringer Konzentrationslager nicht in Vergessenheit gerät. Der Verein ist auch der Träger der 1993 in einem ehemaligen Torhaus eingerichteten KZ-Gedenkstätte.
In der Gedenkstätte arbeiten hauptamtliche sowie ehrenamtliche Mitarbeiter gemeinsam mit jugendlichen Freiwilligen, um den Besuchern ein breites und anspruchsvolles Bildungsangebot zur Geschichte der Moringer Konzentrationslager anzubieten.
Neuestes Projekt ist die Einrichtung eines modernen Lernortes im Dachgeschoss des ehemaligen Kommandanturgebäudes, welches Teil des Maßregelvollzugszentrums Niedersachsen ist. „Wir hoffen auf eine Finanzierung aus Fördermitteln von Land und Bund“, zeigt sich Joachim Suffrian zuversichtlich, der dem Vorstand „Lagergemeinschaft und Gedenkstätte KZ Moringen e.V.“ angehört. Ein Schwerpunkt der Arbeit liege ohnehin im Bereich der Angebote für Schulklassen, von denen im vergangenen Jahr immerhin gut 100 die Gedenkstätte besucht hätten. „Das Thema ist und bleibt aktuell, und es wird noch lange Zeit notwendig sein, zu informieren und aufzuklären“, so Joachim Suffrian zu den Zielen des Vereins.
„Wir erforschen auch die Geschichte der Moringer Konzentrationslager und beantworten immer mehr Anfragen von Angehörigen ehemaliger Häftlinge“, so Dr. Sedlaczek, der dabei darauf hinweist, dass Schicksalsklärung ein wichtiges Feld der Arbeit der Gedenkstätte ist.
Die KZ-Gedenkstätte Moringen wird von der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten und der Kultur- und Denkmalstiftung des Landkreises Northeim institutionell gefördert.
Spontan hat sich Landrätin Astrid Klinkert-Kittel während ihres Besuchs dazu entschieden, selbst förderndes Mitglied im Verein zu werden. „Die Arbeit vor Ort, gegen das Vergessen, ist ungeheuer wichtig“, so Landrätin Klinkert-Kittel, die sich für die Fortsetzung der Unterstützung des Trägervereins auf Kreisebene einsetzen will.
Foto: Landkreis Northeim