Uslar (red). Das Haus war voll, als am vergangenen Wochenende im Niederen Feld in Lauenförde bei der neu startenden Albert-Schweitzer-Kinderdorffamilie der erfahrenen Pädagogin Bianka Dierkes ein Tag der offenen Tür stattfand. Die Besucher bildeten eine bunte Mischung aus Politik, Vereinen, Fachöffentlichkeit, Nachbarn, Verwandten und Kollegen des Albert-Schweitzer-Familienwerks. Das große Interesse der Besucher und die grundsätzlich positive Einstellung dem Albert-Schweitzer-Kinderdorf und seiner Arbeit gegenüber, trugen weiter zum Gelingen des erfolgreichen Nachmittags bei.
Bei Kaffee und Kuchen herrschte ein reger Austausch und während der beliebten Hausführungen wurde vielen bewusst: Ob Kinderzimmer oder Küche, Bianka Dierkes hat mit viel Leidenschaft und Kreativität aus dem neuen Zuhause der Jugendhilfekinder eine Wohlfühloase gemacht, in der man sich geborgen fühlen kann. Ein Nachbar aus dem Ort hatte noch lebhaft den ehemaligen Bewohner des Hauses vor Augen, wie er immer auf seinem Sofa saß und sprach Bianka Dierkes gegenüber große Anerkennung aus. Anerkennung für das, was sie aus dem alten Gebäude „rausgeholt“ hat. In der Tat wurde das Haus in Eigenleistung durch sie und ihren Eltern renoviert und eingerichtet und war exakt zum Tag der offenen Tür fertiggestellt. Gerade rechtzeitig, denn zwischenzeitlich ist eine erste junge Bewohnerin in ihr neues Heim eingezogen.
Hintergrundinformationen in „Live“-Atmosphäre
Am Tag der offenen Tür konnten alle Interessierten noch ganz frei durch das Haus wandern und die Besonderheiten eines Kinderdorfhauses entdecken. Doch was sind eigentlich diese Besonderheiten? Es gibt liebevoll zurechtgemachte Kinderzimmer, ein großzügiges Esszimmer mit einem gemütlichen Wohnzimmer gekoppelt, eine praktische Küche und mehr, eben alles worin sich eine große (Kinder-dorf)Familie so richtig wohlfühlen kann. Alles eben, das auch jede andere Familie kennt und schätzt.
Und dieses Bild vom schnuckeligen Familienhaus ergänzte das Albert-Schweitzer-Kinderdorf-Team um Hausleitung Bianka Dierkes, Einrichtungsleiter Harald Kremser und den Erziehungsleitern Tobias Halter, Klaus Ahlf und Michael Tietze durch die Beantwortung aller Fragen mit zahlreichen Fachinformationen. Bestens vorbereitet bei Kaffee und Kuchen sowie vielen ausführlichen Hausführungen bereitete das Team den Besuchern so einen unvergesslichen Nachmittag. Viele persönliche Gespräche unterstrichen die freundliche Atmosphäre und den Besuchern des neuen Kinderdorfhauses in Lauenförde ist das „System“ Kinderdorf nun nicht mehr gänzlich fremd.
Freude über rege Beteiligung
Über die riesige Resonanz an diesem Nachmittag war die Hausleiterin und Kinderdorfmutter Bianka Dierkes doch erstaunt: „Ich war ganz überrascht von der regen Beteiligung und das wirklich so viele Leute gekommen sind“ resümiert sie lächelnd. Positiv überrascht war sie übrigens auch von den direkten Fragen der Besucher: „Es freute mich sehr, dass die Leute sich nicht gescheut haben, auch mal kritische Fragen zu stellen und ihre Ängste zu äußern.“
Für die Profis vom Albert-Schweitzer-Kinderdorf war dies ein spannender Ansatz, um ihr pädagogisch-systemisches Wirken in einem ganzheitlichen Ansatz vorstellen zu können.
Nach diesem erfolgreichen Tag der offenen Tür startet nicht nur Bianka Dierkes voller Elan als neue Kinderdorfhausleitung durch, auch die Anwohner rund um diese neue Adresse freuen sich darüber, „dass mal wieder mehr Kinder in der Straße sind“. Das Interesse und Engagement aus der direkten Umgebung einer Kinderdorffamilie erleben zu können, ist auch für Albert-Schweitzer-Kinderdorfleiter Harald Kremser immer wieder ein besonders schönes Erlebnis. Im Fall von Bianka Dierkes hat ein Lauenförder Bürger mittels einer Waffelbackaktion 100 Euro Spenden gesammelt, die im festlichen Rahmen des Tages der offenen Tür persönlich übergeben wurden. Doch nicht nur für dieses bemerkenswerte Engagement möchte sich das Albert-Schweitzer-Kinderdorf herzlich bedanken, Bianka Dierkes dankt insbesondere auch all denjenigen von Herzen, die mit ihrem steten Einsatz geholfen haben, das Projekt neue Kinderdorffamilie überhaupt erst zu ermöglichen.
Foto: Albert-Schweitzer-Familienwerk e.V.