Uslar (red). Das Thema Inkontinenz ist noch immer ein Tabuthema. Gestützt auf die Verkaufszahlen der Hersteller für Inkontinenzhilfsmittel, dürften jedoch mehr als 10 Millionen Menschen in Deutschland unter Inkontinenz leiden und sind somit direkt betroffen. Der Hilfe- und Aufklärungsbedarf ist daher groß. Einen wichtigen Schritt in diese Richtung unternahmen jetzt die Berufsbildenden Schulen des Albert-Schweitzer-Familienwerk e.V. in Uslar. Sie brachen das Tabu und boten Menschen mit Inkontinenzproblemen eine hilfreiche Informationsplattform.
Erster Infotag „Inkontinenz“
Im Rahmen eines Infotages lud die BBS Uslar Betroffene und Interessierte erst kürzlich in ihre Räumlichkeiten ein. Der Bericht einer Betroffenen, welche lernte mit ihrer Erkrankung im Alltag bestmöglich umzugehen, machte gleich zu Beginn der Veranstaltung Mut. Eine Besucherin erzählte daraufhin auch von ihrem eigenen Leiden und riet allen Betroffenen, rechtzeitig einen Urologen zu konsultieren. Dass es nämlich durchaus Behandlungsmöglichkeiten gibt, machten in ihren lebendigen und teils mit Bewegungsübungen gespickten Vorträgen die Neuro-Urologin und Oberärztin Marianne Schmid vom Universitätsklinikum Göttingen sowie Physiotherapeutin Gabi Taube, ebenfalls aus Göttingen, deutlich.
Eine runde Sache
Um das Angebot vielfältig und umfassend zu gestalten, konnten sich die Besucher des Infotages im Anschluss an die Vorträge am Stand der Firma Coloplast die zur Verfügung stehenden Hilfsmittel anschauen und deren Funktionsweise erklären lassen. In ungezwungener Atmosphäre bei einer Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen bestand für die Teilnehmer zudem die Möglichkeit, sich in aller Ruhe auszutauschen. Der Kaffee- und Kuchenstand wurde von einer Altenpflegeklasse betreut. Mit dem „Infotag Inkontinenz“ konnten die Berufsbildenden Schulen Uslar des Albert-Schweitzer-Familienwerks einmal mehr eine gelungene und vielversprechende Fachveranstaltung mit Mehrwert für die Besucher organisieren. Über das positive Feedback der Teilnehmer hat sich das Kollegium sehr gefreut.
Foto: Albert-Schweitzer-Familienwerk e.V.