Hildesheim (red). Bund und Länder berücksichtigen beim vergünstigten Deutschland-Ticket erneut nur Studenten. Stellungnahme des Präsidenten der HAWK Hildesheim-Südniedersachsen.
Das Handwerk wird erneut nicht mitgedacht. Vor den Weihnachtstagen im vergangenen Jahr hatten sich Bund und Länder auf ein einheitliches Semesterticket im Zuge des Deutschland-Tickets für Studenten geeinigt. Für Delfino Roman, Präsident der Handwerkskammer, zeigt diese Einigung erneut, dass es die Politik mit der Gleichwertigkeit bisher nicht ernst genug meint: „Es kann nicht sein, dass uns Politiker immer wieder erzählen, dass sie sich für Gleichwertigkeit in der Bildung einsetzen – und jetzt erneut einen ganzen Wirtschaftsbereich vergessen!“
Nach den Plänen von Bund und Ländern sollen Studenten bundesweit für 29,40€ im Monat das Deutschlandticket erhalten. Für Präsident Roman ist diese einseitige Entscheidung völlig unverständlich: „Wir formulieren immer wieder unser Anliegen, dass berufliche und akademische Bildung in diesem Land endlich gleichwertig werden. Sind die vielen Azubis der Politik wirklich egal? Gerade mit Blick auf den gigantischen Fachkräftebedarf müsste sich das Land viel stärker engagieren.“
Viele Auszubildenden müssten laut Roman bei Ihren Fahrten zwischen Wohnsitz, Berufsschule, Bildungszentrum und Betrieb zwischen verschiedenen Tarifgebieten hin- und herpendeln. „Wir brauchen endlich ein Signal der Wertschätzung an die vielen Auszubildenden im Handwerk. Sonst werden wir dem Fachkräftebedarf nicht begegnen können.“