Northeim (red). Wo Menschen gesund werden sollen, ist Ruhe besonders wichtig. Denn „Lärm macht krank“ - diese Erkenntnis ist allseits bekannt. Eine Ampel auf der Intensivstation der HELIOS Albert-Schweitzer-Klinik Northeim macht jetzt laute und leise Töne sichtbar.
Um Angehörige und Mitarbeiter zu sensibilisieren, sind auf der Intensivstation der HELIOS Albert-Schweitzer-Klinik Northeim diese Geräusche nicht nur hörbar, sondern auch sichtbar – durch eine sogenannte Lärmampel.
„Ist der Geräuschpegel zu hoch, springt die Ampel auf gelb oder gar rot. Das ist für unsere Mitarbeiter ein Zeichen, auf eine geräuscharme Arbeitsweise zu achten und den Lautstärkepegel wieder abzusenken“, erklärt Pflegedirektor Manuel Herburger. „Bestimmte Geräusche auf einer Intensivstation sind nicht vermeidbar, so laufen die lebenserhaltenden Geräte nicht geräuschlos. Doch sowohl für Patienten als auch für Ärzte und Pflegekräfte bedeutet die Geräuschkulisse Stress. Und es gibt viele Geräusche, die vermeidbar sind“, erläutert Matthias Peters, Pflegerischer Leiter der Intensivstation.
Vor allem ältere und künstlich beatmete Patienten können während des stationären Aufenthaltes ein sogenanntes Delir entwickeln. Dabei handelt es sich um einen Zustand geistiger Verwirrung, der sich vor allem durch Störungen des Bewusstseins und des Denkvermögens erkennen lässt. Ein erhöhter Lärmpegel kann zu den Auslösern für dieses komplexe Krankheitsbild gehören.
„Mit Hilfe der Lärmampel, an der sich Besucher und Mitarbeiter orientieren müssen, möchten wir unsere Patienten bestmöglich vor diesem Einflussfaktor für die Entwicklung eines Delirs schützen“, sagt Peters. Die Lärmampeln sind nur eine von verschiedenen Maßnahmen, die in allen HELIOS Kliniken zur Sensibilisierung für das Thema Delir umgesetzt werden. Aufgrund ihres komplexen Erscheinungsbildes ist die lebensgefährliche Erkrankung für Angehörige, Pflegekräfte und Ärzte nicht immer leicht zu erkennen. Um das Bewusstsein aller Mitarbeiter zu stärken, hat HELIOS das Thema Delir als medizinisches Wissensziel für dieses Jahr festgelegt. Das heißt, alle Mitarbeiter – von der Medizin über die Verwaltung bis zur Logistik – erfahren in Schulungen mehr zu der Erkrankung und wie sie verhindert werden kann.
Foto: HELIOS Klinken