Göttingen/ Osterode (r). Im NFV Kreis Göttingen-Osterode wurde bereits zum 37. Mal das Jungschiedsrichter-Turnier des Niedersächsischen Fußball Verbandes ausgetragen. Das Turnier des Schiedsrichter-Nachwuchses  ist eine traditionelle Veranstaltung und ein hervorragendes Instrument um junge Menschen an das Schiedsrichterwesen zu binden. Zum einen können die jungen Frauen und Männer unter Beweis stellen, dass sie nicht nur das Regelwerk beherrschen sondern neben Fingerspitzengefühl auch Ballgefühl besitzen, zum anderen ist dies eine hervorragende Möglichkeit um andere SR aus dem gesamten Landesverband kennenzulernen. Bei dem zweitägigen Jungschiedsrichter-Turnier in Göttingen, Duderstadt, Hann. Münden, und Gleichen-Diemarden waren rund 400 aktive Jungschiedsrichterinnen und Jungschiedsrichter aus 31 Kreisen und allen 4 Bezirken des NFV am Ball.

Nach einem gesellschaftlichen Abend trat die Delegation aus Northeim-Einbeck in Hann. Münden gegen die NFV Kreise Kreise Holzminden, Osnabrück-Land, Osnabrück-Stadt, Hildesheim und Heide-Wendland I an. Das erste Spiel gegen Hildesheim verloren die Jungschiedsrichter aus dem Northeimer Kreis mit 1:3 Toren. Mathes Eggers erzielte kurz vor Schluss den Anschlusstreffer für die von Christian Eulenstein und Sina Ruez betreuten Nachwuchstalente. Auch im zweiten Spiel mussten die Jungschiedsrichter einem Rückstand hinterherlaufen, zu zögerlich und ohne Mut spielten sie in den Anfangsminuten dieser Partie. Erst nach dem 0:3 Rückstand besinnten sich die jungen Schiedsrichter auf ihre Stärken und zeigten ihre fussballerische Finesse gegen die Kicker aus Osnabrück. Jedoch konnte Bennet Zieker mit zwei Toren nur noch zum 2:3 verkürzen, ehe die Schlusssirene ertönte.

Im dritten Spiel gegen den NFV Kreis Holzminden fanden die Jungschiedsrichter ins Turnier und sicherten sich mit einem 3:1 Erfolg die ersten Punkte im Turnierverlauf. Erneut erzielte Bennet Zieker einen Doppelpack zur souveränen 2:0 Führung, die bis in die Schlussminute Bestand hielt. In einer hektischen Schlussminute sorgte Elias Springer mit einem sehenswerten Treffer für die Entscheidung. Das Spiel gegen den NFV Kreis Heide-Wendland bestritten zwei Mannschaften auf Augenhöhe, wobei ein Chancenplus für die Schiedsrichter aus der Rhumestadt bestand. Jedoch fanden zwei Schüsse durch Maurice Nockenberg und Lucas Roloff nicht den Weg ins erhoffte Glück. Das entscheidende Spiel um den Einzug in die Endspielrunde und damit um den Titel der besten Jungschiedsrichter-Mannschaft aus Niedersachsen zu spielen, fand gegen Osnabrück-Stadt statt. Rechnerisch stellte sich vor dem Spiel die Herausforderung, Osnabrück-Stadt zu bezwingen um noch auf den dritten Platz in der Vorrunde zu springen. Zur Qualifizierung als einer der besten Gruppendritten musste im letzten Spiel mit 4 Toren Unterschied gewonnen werden.

Mit dieser Mammutaufgabe im Gepäck spielten sich die Jungschiedsrichter rasch eine 2:0 Führung durch Doppeltorschützen Lennart Probst heraus. Man glaubte an das Wunder und der ersten Teilnahme an der Endspielrunde seit vielen Jahren. Getragen von der Euphorie erzielte Mathes Eggers etwa 5 Minuten vor dem Ende das 3:0. Nun war die Sensation zum Greifen nahe. Unterstützt von den lauten Zurufen der Hallenzuschauer: „Wir sind alle Northeimer Jungs!“, setzte Moritz Höltje den Ball an den Pfosten. Die Emotionen kochten über, als Lennart Probst im Anschluss das 4:0 markierte. Es konnten sich weder Trainer auf der Bank noch Zuschauer auf den Rängen halten. Es galt die letzten zwei Minuten zu überstehen und damit den Traum vom Weiterkommen zu verwirklichen. Dank des Abwehrtrios um Niklas Blaszkowski, Henrik Traupe und Torfrau Lisa Idahl gelang der nicht für möglich gehaltene Triumph.

Spieler und Betreuerteam lagen sich in den Armen und jubelten ausgelassen. Auf dem Weg in die Kabine erreichte uns die Nachricht, dass eine Vorrunde mit fünf statt sechs Mannschaften gespielt wurde und dadurch das Spiel gegen den Gruppenletzten in den Sechser-Vorrunden gestrichen wurde. Diese Information verschob das Tableau zum Nachteil der Northeimer Schiedsrichter, sodass die Mannschaft um Kapitän Henrik Traupe nun doch nur als Zuschauer in die Endspielhalle fuhr. Die Enttäuschung war riesig, nichtsdestotrotz waren sich die Jungschiedsrichter aus Northeim einig, dass sie eine Menge Spaß und bei einem tollen Turnier teilgenommen haben. Der Dank gilt dem Kreis Göttingen-Osterode für die hervorragende Organisation, Vorbereitung und Durchführung des Turniers. Herzlichen Glückwunsch an den NFV Kreis Region Hannover, der sich im Finale gegen den NFV Kreis Oldenburg-Land/Delmenhorst die Krone der Niedersächsischen Jungschiedsrichter aufsetzen konnte.

Foto: Kreisschiedsrichterausschuss Northeim-Einbeck