Northeim (red). Mit teilweise grotesken Schwächen in Abwehr und Angriff vergab der Northeimer HC die Möglichkeit, gegen den Tabellenvorletzten vorzeitig den Klassenerhalt in der 3. Liga Ost zu sichern. Stattdessen ist der Vorsprung auf die Abstiegsplätze vor dem schweren Heimspiel gegen den Zweitliga-Aufsteiger TV Großwallstadt auf drei Punkte geschrumpft.
Das Barnkothe-Team ging mit einer konzentrierten Abwehrleistung in das Spiel. Zwei schnelle gelbe Karten waren der Lohn für eine harte Deckung, doch Neustadts Coach Christoph Kolodziej stellte seine Mannschaft schnell auf die Spielweise des Northeimer HC ein. Zwei schnelle Tore waren der Lohn, was wiederum Northeims Trainer Barnkothe ebenfalls zu einem frühen Timeout bewegte – doch leider mit weniger Erfolg.
Nach dem 7:7 riss beim NHC völlig der Faden und Neustadt erarbeitete sich Tor um Tor bis zum 18:10 Pausenstand. Unerklärliche Passschwächen des NHC gingen mit fehlender Rückwärtsbewegung einher, so dass sich NHC-Torwart Stammer immer öfter allein mit Neustadts Jan Wicklein gegenüber sah. Frustriert überließ Stammer dann auch sein Tor Marcel Armgart in der zweiten Halbzeit, der die Niederlage für den NHC in Grenzen hielt.
Auch in der zweiten Halbzeit fand der NHC nicht zu seinem Spiel. Statt eines Aufbäumens fanden sich einige Spieler frühzeitig mit der Niederlage ab und luden so Neustadt zu seinem höchsten Drittliga-Sieg ein. Nach der Niederlage beschrieb NHC-Trainer Carsten Barnkothe das Spiel seiner Mannschaft mit: „Kein Kratzen, Beißen, Stoßen – einige Spieler müssen sich hinterfragen, ob sie in der Liga überhaupt spielen wollen.“
„Die mangelnde Rückwärtsbewegung war eine Einladung für Neustadt, die ihre einzige Chance auf den Klassenerhalt perfekt genutzt haben. Wir müssen uns jedoch fragen, ob wir die Klasse für den Klassenerhalt überhaupt haben.“
Ausdrücklich nahm Barnkothe Hoppe (siehe Foto), Seekamp und v. Hermanni von seiner Kritik aus. Mit Abstrichen habe auch Wilken gezeigt, dass er den Kampf um den Klassenerhalt aufgenommen habe. Aber der Rest der Mannschaft müsse seine Einstellung schon hinterfragen. Bereits am kommenden Wochenende besteht für den NHC die Chance auf Rehabilitation: Der Zweitliga-Aufsteiger TV Großwallstadt kommt in die Sparkassen-Arena nach Göttingen. „Vielleicht sind sie noch von den Aufstiegsfeierlichkeiten geschwächt“, hofft Trainer Barnkothe.
Kader: Stammer, Armgart – von Hermanni 4, Meyer 3, Schlüter 1, Krebs, Lange 5 (4/3), Seekamp 4, Hoppe 3, Wilken 3, Strupeit, Berthold, Dewald 1.
Highlight in Göttinger S-Arena
Für das Handball-Highlight am kommenden Sonntag, den 15. April, um 17 Uhr, in der S-Arena Göttingen gegen den Meister und 2. Liga-Aufsteiger TV Großwallstadt läuft der Kartenvorverkauf weiter sehr erfolgreich. Unter www.northeimerhc.de können interessierte Fans Karten erwerben. Die Tageskasse öffnet bereits um 15.30 Uhr.Die Oberliga-Damen spielen in Vorfeld um 14 Uhr gegen den MTV Tostedt um die Vizemeisterschaft.
Foto: Spieker Fotografie