Northeim (red). In den ersten zwei Auswärtspartien gegen den jeweiligen Bundesliganachwuchs von Buxtehude und Oldenburg zeigten die Mädels bereits richtig starke Auftritte. Im ersten Heimspiel gegen einen Gegner von der eigenen Kragenweite sollte die gute Leistung nun auch bestätigt und mit zwei Punkten belohnt werden. Zu Gast war die HSG Hude/Falkenburg, die zuletzt ebenfalls ein gutes Ergebnis in Oldenburg einfuhren, das fast identisch mit dem unseren war.
Hoch motiviert starteten die NHC-Mädels in die Partie. Es galt sofort klarzustellen, dass wir als Sieger vom Platz gehen wollen. Und genauso kam es auch: Die ersten 25 Minuten spielten wir wie aus einem Guss. Nach einem 2:2 zogen wir mit einem 10:1-Lauf auf 12:3 davon. Die Gäste hatten zu diesem Zeitpunkt gar keinen Zugriff auf das Spie. Die Abwehr verteidigte bockstark. Außerdem zeigte Merle im Tor wieder eine herausragende Leistung. Die gewonnenen Bälle wurden oft mit sehenswerten langen Bällen in Gegenstöße umgewandelt. Im Positionsangriff konnte sich vor allem der Rückraum auszeichnen, da die Abwehr der Gäste ziemlich defensiv stand.
Der Lohn war eine 18:7-Halbzeitführung, womit in der Deutlichkeit erstmal keiner gerechnet hätte. Die Ansage für die zweite Hälfte war klar: Weiter Vollgas und vor allem diszipliniert aus der Führung heraus agieren. Leider passierte nun genau das Gegenteil.
Das Spiel wurde fahriger und es mangelte an Spieldisziplin. Anstatt, dass - wie im ersten Durchgang - die jeweils bestpositionierteste Spielerin den Ball bekam, wurde sich nun vorgenommen, wer das Tor werfen soll, damit sich auch jede Spielerin zeigen konnte. Es wirkte so, als wolle man jede Spielerin mal in Szene setzen, unabhängig davon, welche Durchbruchsmöglichkeit aussichtsreicher wäre. So fehlte das Auge für die besser positionierten Mitspielerinnen zu oft. Dabei wurde aber vergessen, dass der Gegner keinesfalls als Karnevalsverein angetreten war, weiter ernsthaften Handball spielen wollte und somit unsere fahrige Angriffsspielweise clever unterband. Hinzu kam offenbar eine ausschließlich innerhalb unserer Mannschaft herum gesprochene Regeländerung des IHFs in der Halbzeitpause, die erlaubte Schrittzahl von 3 auf 5 zu erhöhen.
Leider bekamen Trainer und Schiedsrichter davon nichts mit, was zu einer quasi unmöglichen Anzahl an Schrittfehlern für eine Halbzeit führte. Teilweise drei Angriffe in Serie von unterschiedlichsten Positionen wurde der Ball so hergeschenkt. Als wäre das nicht schon genug, wurden die wenigen Torgelegenheiten nun auch noch kläglich vergeben.
Den 18 Toren aus dem 1. Durchgang folgten so fünbf reffer in Halbzeit 2. Trotz allem stand die Abwehr mit Merle zusammen weiterhin fest zusammen, sodass am Ende mit 14 Gegentreffern die Defensive eine wirklich herausragende Leistung lieferte. Letztendlich steht ein hochverdienter und deutlicher Sieg gegen eine Mannschaft aus den besten 8 aus Niedersachsen und Bremen! Zudem die Erkenntnis und hoffentlich das Lernpotential den Gegner auch trotz hoher Führung für voll zu nehmen.
Der Sieg war zu keiner Zeit des Spiels in Gefahr und war in der Höhe auch nicht unbedingt zu erwarten. Zwar hatte die Angriffsleistung der 2. Halbzeit einen leicht bitteren Beigeschmack, aber über die gesamten 50 Minuten gesehen darf man auch sagen: starkes Spiel Mädels!
Es spielten für den NHC: Otto - Kirch (2), Schütze (7), Sommer (2), Ewers (1), Pfirrmann, Kobbe (1), Schirmer (8), Bodenstab, Heiduck (1), Penner (1), Hasenjäger
Foto: NHC