Northeim (hakö). Der Familientreff Haerztor in der Breiten Straße in Trägerschaft des Deutschen Kinderschutzbundes KV Northeim e. V. führt ein Projekt durch mit dem Titel: "Familie im Zentrum - Gemeinschaft stärken im Harztor". Das Projekt wird vom Förderprogramm "Gemeinwesen und Quartiersmanagement" des Landes Niedersachsen gefördert und läuft eineinhalb Jahre, vom 1. Juli 2019 bis 31. Dezember 2020. Zu den Zielen der modellhaften Förderung gehören die Sicherung des sozialen Zusammenhalts und die Förderung der gesellschaftlichen Teilhabe.
Durch die Aktivierung und Beteiligung der Bewohnerinnen und Bewohner sollen Nachbarschaften und Wohnquartiere gestärkt werden. Das Projektteam stellte sich am Montag im Rahmen einer Pressekonferenz vor. Es besteht aus Hansjörg Gutberger, Jutta List-Ivankovic und Elke Witt und wird wissenschaftlich begleitet und evaluiert von Prof. Dr. Peter-Ulrich Wendt, Fachbereich Soziale Arbeit, Gesundheit und Medien der Hochschule Magdeburg-Stendal. In Zusammenarbeit mit der Stadt Northeim und eingebettet in deren Kommunale Strategie soll das Projekt einen konstruktiven Beitrag zur positiven Stadtteilentwicklung geben, hieß es in den Räumen des Familientreffs.
In der ersten Projektphase wurden bereits einige Bewohnerinnen und Bewohner aus dem Quartier Östliche Innenstadt befragt, wie es sich in Northeim am Harztor lebt, was es Gutes gibt und welche Verbesserungsmöglichkeiten sie sehen. Das Ergebnis zeigt laut Jutta List-Ivankovic, dass es bereits viel Gutes gibt, aber auch noch einige Potentiale, die besser genutzt werden könnten. Einige Menschen machen sich Sorgen, dass eine zunehmende Entfremdung stattfindet, wissen aber wenig über ihre Mitmenschen, Nachbarinnen und Nachbarn. Viele fühlen sich einsam oder sogar sozial isoliert und wünschen sich, so Jutta List-Ivankovic, soziale Kontakte und gute Beziehungen zu anderen Menschen in ihrer Nähe.
Hier setzt das Projekt an: Seit Januar gibt es ein Angebot für alle Bewohnerinnen und Bewohner des Stadtteils rund um das Harztor bzw. der östlichen Innenstadt: Jeden zweiten Mittwoch gibt es von 15 bis 16.30 Uhr die "Quartiersgeschichten". In den Räumen des Familientreffs treffen sich interessierte Bürgerinnen und Bürger jeden Alters und können spannende Geschichten aus dem Quartier teilen. Hans-Jörg Gutberger: "Es geht darum, zusammen zu kommen, sich kennenzulernen und Geschichten auszutauschen - Geschichten vom Harztor, aus den Hinterhöfen, den Kellern und von der Straße, Geschichten einzelner Häuser und Menschen, von Persönlichkeiten und über Gesichter der Stadt".
Die nächsten "Quartiersgeschichten" finden statt am Mittwoch, 26. Februar in der Breiten Straße 36. Außerdem gibt es jeden dritten Mittwoch im Monat einen Spieleabend für alle in den Räumen des Familientreffs.
Gegenüber den Medienvertretern äußerte das Projektteam den Wunsch, dass man gern noch mehr über die Northeimer am Harztor erfahren möchte. Es sei eine erneute Befragung aller Haushalte im März und April geplant. Alle Einwohnerinnen und Einwohner sind eingeladen, sich zu beteiligen und einzubringen. Gefragt sind Ideen, die den sozialen Zusammenhalt, generationenübergreifende Kontakte und gemeinschaftliche Aktivitäten in der Nachbarschaft stärken. Hansjörg Gutberger und Jutta List-Ivankovic sind für die Bewohnerinnen und Bewohner am Harztor als Ansprechpartner da und helfen gerne, wie sie sagten, bei der Umsetzung von Ideen, die ein gutes Miteinander im Stadtteil und in der Nachbarschaft fördern.
Das Quartier Harztor, die östliche Innenstadt von Northeim, im Westen begrenzt durch Mühlenstraße, Marktplatz und Wieterstraße, kann unter anderem ein einmalig schönes Fachwerkensemble vorweisen. Hier befinden sich viele sozialkulturelle Einrichtungen. Das Projektteam spricht von einer geradezu "hohen Dichte", wie nirgends woanders in der Kreisstadt. Hier kann man Natur erleben. Der Familientreff ist das logistische Zentrum. Zum Quartier gehören 550 Haushalte und 900 Einwohner.
Weitere Informationen zum Projekt: www.gwa-nds.de/antrag/familie-im-zentrum-gemeinschaft-staerken-im-harztor-northeim-1359.
Fotos: Hartmut Kölling