Von Hartmut Kölling
Moringen/Fredelsloh (hakö). Sie macht doch einen etwas trostlosen Eindruck, die kleine Gedenkstätte mit dem 1955 enthüllten Gedenkstein an der viel befahrenen L547 zwischen Moringen und Fredelsloh, unweit von Lutterbeck. Hier, wo am 28. März 1945, nur wenige Tage vor Kriegsende, acht Northeimer Feuerwehrmänner durch einen Tiefflieger beschossen wurden und starben.
Sie befanden sich auf einer Einsatzfahrt zu Löscharbeiten nach Fredelsloh, wollten den Ortswehren schnell helfen nach einem Bombenangriff und wurden selbst Opfer eines Alliierten-Angriffs. Unter den Feuerwehrkameraden befanden sich unter anderen auch bekannte Northeimer Geschäftsleute. Das jüngste Opfer war 39 Jahre, das älteste 59 Jahre. Was für ein schrecklicher Frühlingstag. Eine Tragödie für die betroffenen Familien. Meine Tante verlor ihren Vater.
Im kommenden Jahr jährt sich dieser Tod und Leid bringende, "blinde" Angriff der Kriegsgegner auf friedliche Helfer, unterwegs in einem nicht zu übersehenden "leuchtend roten Fahrzeug", zum 75. Mal. Hoffnung, daß dann zumindest ein Kranz, Blumen oder blühende Gräser an das bewegende Schicksal der mitten im Leben stehenden Northeimer erinnert. Der Stein darf nicht zuwachsen.
Der Landkreis Northeim und die Stadt Moringen sollten unabhängig vom Jahrestag um die Pflege des kleinen Platzes bemüht sein. Täglich passieren zahlreiche Autofahrer den Gedenkstein. Nördlich liegt unweit die Ahlsburg und die Ducksteinquelle.
Die Frage, die mich als jemand, der die L547 Richtung Fredelsloh/Lauenberg oft befährt, beschäftigt, ist, liegt womöglich hier, wie auch anderswo im Landkreis, noch Munition aus Kriegstagen? Immerhin wurde Fredelsloh bombardiert. Es brannte lichterloh.
Da erinnere ich mich an einen zufälligen Munitionspfund oberhalb der Rhume zwischen Northeim und Elvershausen vor mehr als 15 Jahren. Zuständige Behörden kümmerten sich damals um den "spektakulären Pfund". Man nahm an, daß die Bahnstrecke im Krieg oftmals Ziel von Tieffliegern gewesen sei und sich dabei Munition auch im nahen Mandelbecker Forst verirrte.
Fotos: Hartmut Kölling