Northeim (red). In diesem Jahr fanden die Seminare für die Ortsbrandmeister des Landkreises Northeim am 17. November 2018 für die Brandabschnitte Nord und West, und für die Brandabschnitte Ost und Nordost am 24. November 2018 statt. Weiterhin nahmen auch die Stadt- Gemeinde- und Abschnittsbrandmeister an dem Seminar teil.
Die Tagesordnung sah wieder einmal wichtige Themen der Feuerwehren unter anderem im Bereich Fahrzeugen und Geräten vor. Das Seminar, das um 08:00 Uhr mit der Begrüßung vom Kreisbrandmeister Bernd Kühle anfing, setzte sich mit Aktuellen Themen fort. Kühle informierte die Teilnehmer über den Stand vom Ausbau der Bundesautobahn A 7 von der Anschlussstelle Nörten-Hardenberg bis zur Anschlussstelle Seesen. Weiterhin über die neue bearbeitete Struktur der Feuerwehrbereitschaften. Des Weiteren sollen die Löschgruppenfahrzeuge – Katastrophenschutz, die bei den Ortsfeuerwehren Katlenburg und Schönhagen stehen, vom Land Niedersachsen ersatzbeschafft werden. Kühle führte auch das Thema „Gewalt gegen Einsatzkräfte“ an. Er nannte die Situation am 11. September 2018 in Thüringen und auch einen Einsatz in Northeim in der Göttinger Straße. Danach zeigte er eine Prävention „Gaffer-was nun“.
Am 25. Juni 2019 findet auf dem Mühlenanger in Northeim eine Ausstellung „Hand in Hand für unsere Sicherheit-Frauenpower angekommen“, statt. Dabei sein werden die Feuerwehren, die Johanniter-Unfall-Hilfe, der Arbeiter-Samariter-Bund, das Deutsche-Rote-Kreuz, das Technische Hilfswerk, die Deutsche-Lebensrettungs-Gesellschaft, die Werkfeuerwehr Continental, die Berufsfeuerwehr Göttingen, das Kriseninterventionsteam im Landkreis Northeim und die Psychosoziale Notfallversorgung im Landkreis Northeim. Die Schirmherrschaft in dieser Veranstaltung hat die Northeimer Landrätin Astrid Klinkert-Kittel übernommen.
Aus den Wehren, berichtete Kühle, dass ab dem 01. Januar 2019 die Ortsfeuerwehr Ellierode - Bad Gandersheim der Ortsfeuerwehr Wrescherode als Löschgruppe zugeordnet wird. Feuerwehrhaus und Fahrzeug bleiben vor Ort. Die Feuerwehr der Firma Pro Fagus in Bodenfelde ist als Werkfeuerwehr anerkannt worden. In Sudershausen und Kreiensen wurde jeweils eine Kinderfeuerwehr gegründet. Somit bestehen im Landkreis Northeim 37 Kinderfeuerwehren.
Nach der Frühstückspause berichteten der Hardegser Stadtbrandmeister Thomas Plessmann und der Hardegser Ortsbrandmeister Florian Ramswig über den Großeinsatz in der Seniorenwohnanlage Paschenburg. Nach deren Vortrag stellten die Leitende Notärztin Susanne Döppner und der Leiter der Leitstelle in Northeim das System und die Arbeitsweise des Leitenden Notarztes (LNA) und des Organisatorischen Leiters Rettungsdienst (Orgl) an dem Beispiel des Brandes in der Seniorenwohnanlage in Hardegsen vor. Sie übermittelten den Teilnehmern die Definition, die Aufgaben, die Auflagen, die Kennzeichnung, Ausrüstung und die Alarmschwellen eines Leitenden Notarztes und des Organisatorischen Leiter Rettungsdienst an einigen Beispielen vor. Zurzeit gibt es neun Leitende Notärzte, sieben Führungsassistenten und neun Organisatorische Leiter Rettungsdienst im Landkreis Northeim. Über die Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) sprach dessen Leiter Ole Hesprich. Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) ist die Gesamtheit aller Aktionen und Vorkehrungen, die getroffen werden, um Einsatzkräften und notfallbetroffenen Personen (Patienten, Angehörige, Hinterbliebene, Augenzeugen und Ersthelfer) im Bereich der psychosozialen Be- und Verarbeitung von Notfällen zu helfen. Diese Maßnahmen werden bei Katastrophen oder Großeinsätzen (Großschadenslagen und Großsanitätsdiensten) durch den Einsatzabschnitt Psychosoziale Notfallversorgung geleistet.
Nach der Mittagspause wurden auf dem Hof der Feuerwehrtechnischen Zentrale Northeim Neuerungen von Fahrzeugen und Geräte vorgestellt. Von der Ortsfeuerwehr Willershausen wurde das neue Tragkraftspritzenfahrzeug-Wasser, ein IVECO von der Firma Brandschutztechnik Görlitz GmbH vorgestellt. Weiterhin ein Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug 10 der Ortsfeuerwehr Volpriehausen. Es ist ein MAN TGM 13.290 mit einem Ziegler Aufbau. Weiterhin konnten die Seminarteilnehmerinnen und –teilnehmer den neuen Gerätewagen Dekontamination des 3. Zuges der Feuerwehrbereitschaft 4 (Umweltfeuerwehr) des Landkreises Northeim in Augenschein nehmen. Es ist ein Scania P 310 18 Tonnen Fahrzeug. Der Aufbau ist von der Firma Reutner. Von dem 2. Zug der Feuerwehrbereitschaft 4 (Umweltfeuerwehr) wurde ein Einsatzleitwagen 1 der Firma Compoint GmbH & Co KG aus Forchheim vorgestellt. Der Einsatzleitwagen 1 ist ein Ford Transit mit 170 PS und hat ein zulässiges Gesamtgewicht von 3.500 Kilo und hat eine Besatzung von 1:3. Der Einsatzleitwagen dient zur Führung des 2. Zuges bei Einsätzen und Übungen. Da bei kleineren Einsätzen teilweise nur der Einsatzleitwagen ausrückt, sind auf ihm, in einem abgetrennten hinteren Bereich, unter anderem Messgeräte für chemische und radioaktive Stoffe, eine Wärmebildkamera, eine Probenenthahme-Ausstattung, zwei Atemschutzgeräte und Kleinlöschgeräte eingebaut. Im Mittleren Bereich des Fahrzeuges sind zwei PC-Arbeitsplätze zur Kommunikation mit den Einsatzkräften und der Leitstelle errichtet. Weiterhin gehören eine FAX-Drucker-Kombination und eine Telefonanlage zur Ausstattung. Es ist möglich die Rechnerarbeitsplätze und das FAX-Gerät auch während der Anfahrt zur Einsatzstelle zu nutzen. Die Ortsfeuerwehr Nörten-Hardenberg Mitte stellte Akkubetriebene Hilfeleistungssätze vor, die sie auf ihrem Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug 20/20 verlastet haben. Auf dem Gelände des Kreisgaragenhofes stellte die Firma Murer Feuerschutz GmbH aus Greene verschiedene neue Gerätschaften vor. Die Mitarbeiter der Firma zeigten das AWG Trinkwasserschutz-System für Feuerwehren, weiterhin einen tragbaren Akku-Lüfter VPP der Firma Leader GmbH, einen Akku-betriebenen Scheinwerfer Quicklight LED 50 und Spezialpumpen für verunreinigtes Schmutz- und Abwasser mit Feststoffen der Firma Spechtenhauser aus Waal. Die Northeimer Landrätin hatte sechs Pumpen der Firma vor einiger Zeit an die Feuerwehrtechnischen Zentralen und der Kreisfeuerwehr übergeben.
Am Ende des Seminares referierten der Bereitschaftsführer der Feuerwehrbereitschaft 2, Philip Semmler und sein Stellvertreter Wilhelm Busse, über den Moorbrand in Meppen auf dem Truppenübungsplatz. Nach einem Abschlußgespräch und Erfahrungsaustausch traten die Teilnehmer wieder ihre Heimreise an.
Fotos: Horst Lange, Kreisfeuerwehr Northeim