Northeim (r). Die Kreisverwaltung Northeim hat Ende 2017 eine umfassende Elternbefragung durchgeführt. Das Ziel war herauszufinden, welche Formen der Kinderbetreuung derzeit genutzt werden und welchen Bedarf Eltern und Erziehungsberechtigte im Landkreis Northeim haben. Die Ergebnisse liegen jetzt vor.
Insgesamt haben sich 1.199 Erwachsene mit 1.903 Kindern an der Umfrage beteiligt. Das entspricht einer außerordentlich guten Teilnehmerquote von 12,3 Prozent. 45 Prozent dieser Kinder werden aktuell betreut, 14 Prozent benötigen innerhalb der nächsten zwölf Monate einen Platz. „Besonders gefreut hat mich die Erkenntnis, dass 80 Prozent der Mütter und Väter mit dem Betreuungsplatz ihrer Kinder zufrieden sind“, so Landrätin Astrid Klinkert-Kittel. Allerdings zeigt sich auch, dass sich Eltern und Erziehungsberechtigte eher eine verlässliche Betreuung in Krippe, Kindergarten und Tagespflege wünschen als die Betreuung durch Großeltern, Verwandte und Freunde in Anspruch nehmen zu müssen. Gerade bei Grundschulkindern ist die Betreuung nach Schulschluss eine enorme Herausforderung für berufstätige Mütter und Väter.
Zusätzlich zu den genutzten Betreuungsplätzen müssen Familien eine externe Betreuung organisieren. Vor allem während der Schließzeiten der Kindertageseinrichtungen und der Schulferien gestaltet sich das als Herausforderung. Flexible und bedarfsgerechte Betreuungsmöglichkeiten sind notwendig, um Beruf und Familie besser in Einklang bringen zu können. Vor allem bei Tätigkeiten im Schichtdienst, im Gesundheits- oder Pflegebereich sowie im Einzelhandel sind die starren, wenn auch teilweise längeren Betreuungsangebote der Kindertageseinrichtungen nicht ausreichend. Gerade deshalb spielt die Tagespflege als flexible Betreuungsmöglichkeit eine große Rolle.
Die Elternbefragung fand im Rahmen des Bundesprogramms „KitaPlus“ statt, das vom Bundesfamilienministerium gefördert wird. Das Ziel der Netzwerkstelle beim Landkreis Northeim ist, durch flexible und bedarfsgerechte Kinderbetreuungsangebote, Eltern die Berufstätigkeit beziehungsweise die Aufnahme einer Berufstätigkeit besser zu ermöglichen. Daraus ergibt sich für die „Netzwerkstelle KitaPlus“ zunächst die übergreifende Aufgabe, Kooperationen mit den relevanten Akteuren vor Ort zu schaffen und zu unterstützen. Gemeint sind damit zum Beispiel die kreisangehörigen Städte und Gemeinden, Jobcenter/BA, Arbeitgeber, Vereine und Kita-Träger. Die Netzwerkarbeit soll dazu dienen, Bedarfe an zusätzlichen Betreuungszeiten aufzuzeigen und nachhaltige Strukturen zu entwickeln, um mittel- und langfristig dazu beizutragen, passgenaue Betreuungsangebote vor Ort zu gestalten.