Northeim (lpd). Die Niedersächsische Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung hat den ersten Landesaktionsplan Inklusion vorgestellt. Ziel ist es, Menschen mit Behinderungen in vollem Umfang am gesellschaftlichen und kulturellen Leben, in der Bildung und am Arbeitsmarkt teilhaben zu lassen. Die Vorstellung fand im Rahmen einer Veranstaltung in den Räumen der Volkshochschule Hannover statt.
Das Niedersächsische Landesjugendamt hatte dazu die Jugendpflege des Landkreises Northeim eigeladen, um gelungene Beispiele für außerschulische Inklusionsarbeit im Rahmen eines gemeinsamen Infostandes vorzustellen.
Gemeinsam mit der Stadtjugendpflege Dassel, dem dortigen Jugendring und dem Beirat für Menschen mit Behinderungen wurde auch ein von behinderten und nicht behinderten Kindern und Jugendlichen gebauten Kicker präsentiert, der die praktische Umsetzung eines Inklusionsprojektes veranschaulichte. Ministerin Cornelia Rundt besuchte den gemeinsamen Stand und informierte sich, mit dem Präsidenten des Niedersächsischen Landesamtes für Soziales, Jugend und Familie, Christian Armborst, über die Aktivitäten zur Umsetzung der Inklusion in der Kinder- und Jugendarbeit.
Der Landkreis Northeim befasst sich bereits seit 2008 mit der Gleichstellung von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung in der Kinder- und Jugendarbeit. Das Ergebnis des Prozesses bilden die Zuletzt 2015 geänderten Mindeststandards und Entwicklungsziele zur Gleichstellung von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen, die bisher landesweit einmalig sind. So hat der Landkreis Northeim in den vergangenen Jahren zahlreiche Angebote der Kinder- und Jugendarbeit in enger Abstimmung mit dem Beirat für Menschen mit Behinderungen entwickelt und gefördert.
Dazu gehören:
Angebote der Kinder- und Jugendarbeit Dialog im Dunkeln, Bau von Inklusions-Kickern und entsprechende Begegnungen mit behinderten und nicht behinderten Jugendlichen und Kindern, Konzert-, Film- und Theaterveranstaltungen zur Inklusion, Inklusives Musikprojekt mit NachwuchsmusikerInnen, Blindenfrühstück, etc.
In den Bereichen der Barrierefreiheit und Mobilität
Stadterkundung zur Barrierefreiheit, Anschaffung und Ausleihe von Rampen und Rollstühlen, Stationäre Installation von Rampen für Jugendräume und Jugendvereine, Ausleihe eines barrierefreien Toiletten-Containers für eine Großveranstaltung, Umsetzung von Barrierefreiheit bei Baumaßnahmen von Jugendeinrichtungen, Installierung von Blindenleitstreifen sowie barrierefreie Homepagegestaltung.
Assistenz
Förderung des Einsatzes von Assistenzkräften bei Freizeiten, den kommunalen Ferienaktionen, Jugendbegegnungen, bei der Teilnahme an Gruppenabenden und Veranstaltungen.
Qualifizierung und Weiterbildung
Regelmäßige Fachtagungen, Anschaffung von Rollstühlen für die Juleica-Ausbildung, Leichte Sprache, Juleica- und Bildungsveranstaltungen zur Umsetzung der Inklusion in der Kinder- und Jugendarbeit
Auch die Einrichtung eines Internetportals mit dem Beirat für Menschen mit Behinderungen beim Landkreis Northeim, gehört zu den erfolgreichen Projekten.
Viele der im Landesaktionsplan geforderten Maßnahmen sind somit im Landkreis Northeim bereits beispielhaft umgesetzt. „Ich hoffe, dass das Land Niedersachsen nun auch die finanziellen Voraussetzungen für Unterstützung und Förderung von inklusiv ausgerichteten Angebote, Projekte und Maßnahmen in der Kinder- und Jugendarbeit schafft“, so Kreisjugendpfleger Andreas Kohrs, der sich ein entsprechendes Modellprogramm vorstellen könnte. Zu erreichen ist die Kreisjugendpflege beim Landkreis Northeim unter Tel. 05551 708221 und E-Mail
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