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Sonntag, 24. November 2024 Mediadaten
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Northeim/Bad Gandersheim (r). Was haben die Wälder in Südniedersachsen mit dem fernen Madagaskar zu tun? Und was hat es eigentlich mit dem Allerweltswort „Nachhaltigkeit“ auf sich? Darum geht es in einem Vortrag der Kreisvolkshochschule Northeim am Mittwoch, 23. Mai, in Northeim und am Mittwoch, 6. Juni, in Bad Gandersheim. Der Eintritt ist frei.

An der Universität Göttingen beschäftigen sich zwei von der Volkswagen-Stiftung geförderte Forschungsprojekte mit Nachhaltigkeit und versuchen, den Begriff klarer zu fassen. Eines davon widmet sich historischen Aspekten und behandelt Fallbeispiele aus Süd- und Mitteleuropa, wie zum Beispiel die südniedersächsischen Wälder. Das andere untersucht Nachhaltigkeitsstrategien auf Madagaskar, deren Wirkung bis in unsere Küchen spürbar ist.

Vortragende sind Dr. Yvonne Franke und Dr. Ansgar Schanbacher von der Universität Göttingen. Der Kurs in Northeim findet am 23. Mai von 18 bis 20.15 Uhr in der KVHS, Wallstraße 40, statt. Der gleiche Vortrag wird am 6. Juni zur gleichen Zeit im Foyer des Roswitha-Gymnasiums in Bad Gandersheim, Breslauer Straße 1, gehalten.

Zur Einstimmung auf den Vortrag hat kvhs-northeim.de das folgende Interview geführt:

kvhs-northeim.de: Was heißt eigentlich Nachhaltigkeit?

Dr. Yvonne Franke: Nachhaltigkeit heißt für unser Projekt, dass alle Menschen – im Globalen Norden wie im Globalen Süden – so leben können, dass ihre Grundbedürfnisse wie zum Beispiel auf Nahrung, Gesundheit und Wohnraum gesichert sind und zudem ihr Recht auf persönliche Entwicklung etwa durch den Zugang zu Bildung gewährleistet ist. Diese Menschenrechte müssen in Einklang und unter dem Schutz der endlichen natürlichen Ressourcen gewährleistet werden. An diesen Anforderungen muss sich der Anbau, Handel und Konsum von Vanille messen lassen.

Dr. Ansgar Schanbacher: Historisch gesehen sieht es etwas anders aus. Hier geht es beim Begriff der Nachhaltigkeit vor allem darum, erneuerbare Ressourcen wie Holz und Böden so zu nutzen, dass sie für die folgenden Generationen weiter zur Verfügung stehen. Erforscht wird nun, ob, wie und wieso sich historische Gesellschaften an eine solche Form von Nachhaltigkeit gehalten haben.

kvhs-northeim.de: Worum geht es in Ihren Forschungsprojekten?

Dr. Yvonne Franke: In unserem Forschungsprojekt geht es darum herauszufinden, wie der Vanilleanbau in Madagaskar organisiert werden kann, dass die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern vor Ort davon profitieren und zugleich der Regenwald nicht weiter abgeholzt wird. Schlussendlich wollen wir Hinweise geben, wie wir hier in Deutschland guten Gewissens Vanille essen können.

Dr. Ansgar Schanbacher: Bei uns gibt es acht Projekte, die das Problem „Nachhaltigkeit“ zwischen der griechischen Antike und dem 19. Jahrhundert untersuchen, zum Beispiel: Wie konnten griechische Kolonien auf Sizilien über Jahrhunderte überleben, gab es im 18. Jahrhundert nachhaltige Kriegsführung, wie sicherte man Südniedersachsen nachhaltig gegen Hochwasser?

kvhs-northeim.de: Welche Rolle spielen in Ihrer Arbeit die Wälder in Südniedersachsen und die Insel Madagaskar?

Dr. Yvonne Franke: Wir sind der Meinung, dass der Schutz der verbleibenden Regenwälder in Madagaskar von globaler Bedeutung ist, um etwa dem Klimawandel Einhalt zu gebieten und die Artenvielfalt zu erhalten.

Dr. Ansgar Schanbacher: Eines unserer Forschungsprojekte fragt, warum nachhaltige Mittelwälder, die ökologisch vorteilhaft waren und verschiedenste Nutzungsformen erlaubten, in Südniedersachsen wie in ganz Deutschland weitgehend verschwunden sind. Wald ist dabei in der Diskussion über Nachhaltigkeit ein wichtiges Thema, weil der Begriff im 18. Jahrhundert in der Forstwissenschaft geprägt wurde und sich seit dem 20. Jahrhundert auf immer mehr Bereiche ausweitet.

kvhs-northeim.de: Was können die Zuhörenden aus Ihrem Vortrag für Ihren Alltag mitnehmen?

Dr. Yvonne Franke: Wir wollen Wege weisen, worauf beim Konsum von Vanille, hier vor allem in der verarbeiteten Form als Vanilleeis, Pudding, oder in Gebäck, geachtet werden kann, um Nachhaltigkeit zu gewährleisten.

Dr. Ansgar Schanbacher: Wir wollen zeigen, wie Wissenschaft in der Praxis funktioniert, dass es bei dieser Arbeit Probleme, aber auch viele Überraschungen gibt und dass die Ergebnisse auch für unsere heutige Welt interessant sind, weil sie zeigen, dass die Menschen schon immer mit knappen Ressourcen und Umweltproblemen umgehen mussten.

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