Northeim (red). Die Stadt Northeim investiert in die klimastabile Zukunft ihres Stadtwaldes durch gezielte Kulturpflege. Am 8. Juli fand ein Pressetermin im Northeimer Stadtwald statt, an dem Jörg Dodenhöft, Allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters, Torsten Mallok, Forstwirtschaftsmeister des Forstamtes Moringen, sowie weitere Beteiligte teilnahmen.
Hintergrund und Notwendigkeit der Kulturpflege
Durch Sturmschäden, Borkenkäferbefall und Trockenheit sind in den vergangenen Jahren mehrere Freiflächen im Northeimer Stadtwald entstanden. Besonders betroffen war ein rund 10 Hektar großes Areal im Bereich des Häuserbergs/Bürgerholzes, wo einst etwa 55 Jahre alte Fichten standen. Diese wurden infolge der Ereignisse aufgearbeitet und verkauft.
Im Frühjahr 2021 begann die Aufforstung dieser Flächen, gefördert durch die Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Insgesamt wurden 72.000 Traubeneichen, 7.200 Hainbuchen und 300 Lärchen gepflanzt. Um die Bedingungen für die neuen Pflanzen zu verbessern, wurde das Gelände zuvor von einem Bagger geräumt und mehrere Rehwild-Zäune mit einer Gesamtlänge von etwa 4.300 Metern errichtet, um die jungen Bäume vor Wildverbiss zu schützen.
Kosten und Finanzierung
Die gesamten Maßnahmen kosteten rund 185.000 Euro netto, wovon etwa 110.000 Euro durch Fördergelder der Landwirtschaftskammer Niedersachsen gedeckt wurden. Die organisatorische und überwachende Begleitung der Arbeiten übernahm das Stadtforstamt Moringen. Jörg Dodenhöft lobte die Arbeit des Forstamtes und betonte die Zufriedenheit der Stadt mit der hervorragenden Zusammenarbeit.
Bedeutung und Maßnahmen der Kulturpflege
Kulturpflege in der Forstwirtschaft umfasst Maßnahmen zur Erhaltung und Förderung des Wachstums junger Waldbestände. Diese Maßnahmen sind entscheidend für die erfolgreiche Etablierung und Entwicklung neuer oder verjüngter Wälder. Zu den Maßnahmen gehören Unkrautbekämpfung und Bodenpflege, bei denen konkurrierende Pflanzen entfernt werden, um den jungen Bäumen ausreichend Nährstoffe, Wasser und Licht zu sichern. Besonders die Brombeere, die sich über die Jungbäume legt und diese herunterdrückt, muss regelmäßig entfernt werden.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Schutz vor Wildverbiss, der durch den Bau von Zäunen gewährleistet wird. Die Pflege umfasst auch Mäharbeiten, die per Hand mit dem Freischneider durchgeführt werden. Diese Arbeiten wurden von einer Baumschule ausgeführt, und die Stadt Northeim hat dafür etwa 10.000 Euro investiert.
Zukunftsperspektive
Die Kulturpflege unterstützt die Kohlenstoffbindung, fördert die Biodiversität und erhöht die Widerstandsfähigkeit der Wälder. Sie trägt zur nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen bei und unterstützt die zukunftsfähige Entwicklung des Northeimer Stadtwaldes. Durch regelmäßige Kontrolle und Pflege wird sichergestellt, dass sich die Jungbäume gut entwickeln. Nach Erreichen einer gewissen Baumhöhe ist diese intensive Pflege nicht mehr erforderlich.
Fazit
Die Investition in Kulturpflege ist ein wichtiger Schritt für die nachhaltige Entwicklung und Klimastabilität des Northeimer Stadtwaldes. Die Stadt Northeim zeigt damit ihr Engagement für ökologische Nachhaltigkeit und die zukünftige Gesundheit ihrer Wälder.