Northeim (red). Am 15. Januar 2024 erfolgte im Landkreis Northeim die Freischaltung des Systems „Mobile Retter“, welches bereits in über 40 Regionen in Deutschland aktiv ist. Es handelt sich um einen ehrenamtlichen Zusammenschluss von qualifizierten Ersthelfenden, die bei medizinischen Notfällen durch die Leitstelle des Landkreises Northeim über eine Smartphone-App alarmiert werden und lebensrettende Maßnahmen einleiten können, bis der Rettungsdienst eintrifft.

Landrätin Astrid Klinkert-Kittel hat am Montag mit den Projektbeteiligten der Kreisverwaltung, des Verein „Mobile Retter“, den Hilfsorganisationen und der Feuerwehr den offiziellen Startschuss für das Projekt im Landkreis Northeim im Rahmen eines Pressegespräches gegeben. Zum Alarmierungsstart am 15. Januar 2024 sind bereits über 200 Personen als „Mobile Retter“ registriert

Die Initiative Mobile Retter e. V. hat das Ziel, die Rettungskette entscheidend zu ergänzen, ohne dabei in ihre Struktur einzugreifen. Geht ab sofort ein Notruf mit der Meldung Herz-Kreislauf-Stillstand oder Bewusstlosigkeit in der Leitstelle des Landkreises Northeim ein, können nun ehrenamtliche, qualifizierte Retter über eine App alarmiert werden und durch ihre räumliche Nähe Erste Hilfe leisten, bis der Rettungsdienst eintrifft. Anhand von Indikatoren erkennt das Leitstellensystem, ob ein eingehender Notruf ein Fall für die „Mobilen Retter“ ist. Nimmt eine in der App registrierte Person, die sich in unmittelbarer Nähe zum Einsatzort befindet, den Einsatz an, bekommt er oder sie Details wie Ort, Wegbeschreibung und Art des Notfalls übermittelt. 

„Die Mobilen Retter ergänzen das professionelle Hilfesystem der Rettungsdienste. Wenn sich ein Notfall in Sachen Herzgesundheit ereignet, zählt jede Sekunde. Hier können die Mobilen Retter und Retterinnen im wörtlichen Sinne eine lebenswichtige Hilfe sein. Ich danke allen Beteiligten für die erfolgreiche gemeinsame Einführung des „Mobilen Retter“-Systems und ganz besonders allen, die sich engagieren und sich ehrenamtlich an dem Projekt beteiligen“, so Landrätin Astrid Klinkert-Kittel.

In den vergangenen Wochen und Monaten wurde intensiv an der Umsetzung des Projektes gearbeitet. So wurden die technischen Voraussetzungen in der Leitstelle geschaffen, um eine Alarmierung über die App zu ermöglichen. Auch Trainings für die freiwilligen Ersthelfer*innen wurden organisiert und von den beteiligten Hilfsorganisationen durchgeführt. Über 100 Personen haben bereits an einem solchen Training teilgenommen, weitere Trainings stehen in den kommenden Wochen an. Um zu verdeutlichen, wie der Einsatz von Mobilen Rettern aussehen kann, wurde von der Kreisfeuerwehr Northeim außerdem ein kurzer Film gedreht. Dieser ist auf der Internetseite der Kreisfeuerwehr abrufbar.

Als „Mobiler Retter“ engagieren kann sich jede Person, die über eine rettungsdienstliche oder medizinische Ausbildung verfügt, aus der Gesundheit- oder Krankenpflege kommt oder Mitglied einer Hilfsorganisation und mindestens 18 Jahre alt ist. Die Registrierung ist denkbar einfach: Einfach die App „Mobile Retter“ auf das Smartphone herunterladen, registrieren und für ein Training anmelden.

Das „Mobile Retter“ Projekt wurde von der Kreisverwaltung, welche das System in der Leitstelle implementiert und die Verwaltung und Organisation übernimmt, in Zusammenarbeit mit dem Verein „Mobile Retter e.V.“ sowie der Firma medgineering GmbH umgesetzt. Weitere Projektbeteiligte sind aktuell die Hilfsorganisationen Johanniter-Unfall-Hilfe und der Arbeiter-Samariter-Bund, welche die vorgeschriebenen Trainings für die registrierten Mobilen Retter durchführen.

Weitere Informationen zum Projekt „Mobile Retter“ im Landkreis Northeim sind unter mobile-retter.org/nom zu finden.

Foto: Kreis Northeim