Uslar (red). "Der Wald ist das Hemd der armen Leute." Dass dieses alte Sprichwort lange Zeit auch für die Einwohner der Sollingdörfer galt, zeigt das Buch "Waldleben. Bilder und Texte vom Leben und Arbeiten im Solling", das jetzt im Verlag von Jörg Mitzkat in Holzminden erschienen ist. Dieses reichhaltig illustrierte Buch berichtet von den Lebensverhältnissen im Sollinger Wald und von der Arbeitsgeschichte seiner Bewohner.
Die Wälder zwischen Leine und Weser versorgten die Menschen nicht nur mit Bau-, Werk- und Brennholz, sondern der Holzreichtum der abgelegenen Mittelgebirgsregion bildete auch die Voraussetzung für zahlreiche Waldberufe wie Holzfäller, Schwellenhauer, Köhler, Torfstecher und Pottaschebrenner. Die ersten Glashütten entstanden bereits in der Zeit der Karolinger. Die Bauern mästeten lange Zeit in den ausgedehnten Buchen- und Eichenwäldern ihre Schweine und Rinder, und die kleinen Leute suchten Pilze, Heidelbeeren und Himbeeren für ihre alltägliche Ernährung. Nicht zuletzt war der Solling Jagdgebiet von Fürsten und Adligen auf der einen Seite sowie zahlreichen „Freischützen“ aus dem gemeinen Volke auf der anderen Seite, die sich mitunter blutige Gefechte lieferten.
Die aktuelle Ausstellung "Waldleben" im Museum Uslar gab den Anstoß zu dieser erweiterten Neuauflage einer längst vergriffenen Publikation aus dem Jahr 2000. Das neue Buch wird am Sonntag, den 05. November 2017 im Alten Rathaus in Uslar vorgestellt. Um 11.00 Uhr wird Bürgermeister Torsten Bauer die Veranstaltung eröffnen, anschließend führen Sascha Kirchhoff und Dr. Daniel Althaus in die Inhalte des Buches ein. Sie haben gemeinsam mit Gerd Brodhage und Dr. Wolfgang Schäfer die Texte zusammengestellt. Weitere Informationen sind erhältlich bei Herrn Dr. Althaus, Tel. 0 55 71/3 07-142.
Foto: Touristik-Information Uslar