Northeim (red). Der Kreiselternrat Northeim hat sich auf seiner jüngsten Sitzung mit der Zukunft der Förderschulen im Landkreis beschäftigt und sich klar für deren Fortführung ausgesprochen.
Hintergrund ist das Auslaufen des Bestandsschutzes für Förderschulen in diesem Sommer. Nach aktueller Rechtslage können nur noch diesen Sommer Schüler der Klasse 5 aufgenommen werden. Was danach kommt, hat der Gesetzgeber noch nicht entschieden. Im Landkreis Northeim sind drei Förderschulen davon betroffen.
Um sich einen unmittelbaren Eindruck vom Schulleben zu verschaffen, tagte der Kreiselternrat deshalb in der Erich-Kästner-Schule in Northeim, Förderschule mit dem Schwerpunkt Lernen. Im Gespräch mit Schulleiterin Gundula Grüger erfuhren die Elternvertreter von einer aktuell besonders hohen Nachfrage der Schule, trotz Inklusion an den anderen Schulen. Allein in diesem Sommer werde es mehr Anmeldungen für die Klasse 5 geben als in den Jahren zuvor, betonte Grüger. Gründe dafür sieht sie in den nachweisbaren Erfolgen, beispielsweise bei der Berufsorientierung. Kein Schüler verlasse die Schule, ohne danach entweder in die BBS zu wechseln oder mit einer Ausbildung zu starten. Die enge Verzahnung zu Betrieben, in denen sich die Schüler nicht zuletzt durch Praktika frühzeitig empfehlen könnten, zeige Wirkung. Aber auch Projekte wie ein aktuell landesweit ausgezeichnetes Filmprojekt, der Schulgarten, die gute Kooperation mit dem Schulbauernhof in Hevensen oder die Schulhunde sorgten für ein attraktives Schulleben.
Lene Garus-Jochumsen, Vorsitzende des Kreiselternrates, machte der Schule Mut: „Für uns sind die Förderschulen unverzichtbar. Die Erich-Kästner-Schule ist ein hervorragendes Beispiel um zu verdeutlichen, wie wichtig die Unterstützung für Kinder und Eltern dieser Schulen ist. Wir fordern den Erhalt und werden dies auch über den Landeselternrat gegenüber der Landespolitik deutlich machen.“ Für den Kreiselternrat wäre die Abschaffung der Förderschulen fatal: „Gerade in Zeiten von Fachkräftemangel im Handwerk oder der Pflege sowie offenen Lehrstellen braucht es Schulen wie die Erich-Kästner-Schule mehr denn je, damit die Schüler in der Berufswelt ankommen. Wir erwarten hier eine klare Positionierung der Landespolitik für den Erhalt der Förderschulen.“
Im Gremium wurden auch weitere Themen wie Baumaßnahmen, Schülerbeförderung und Probleme und Wünsche aus den Schulen besprochen. Der Vorstand der Kreiselternrat bestehend aus Lene Garus-Jochumsen, Andreas Fürsten, Dinah Stollwerck-Bauer, Andrea Reschke und Michael Wehe stehen jederzeit als Ansprechpartner für alle Eltern zur Verfügung. Die Kontaktdaten und weitere Informationen sind auf der Homepage der KER zu finden: ker-nom.de
Foto: Kreiselternrat