Einbeck/Northeim (red). „Vor einem Jahr wurde Hanau vom Rechtsextremismus erschüttert. Neun Menschen wurden lediglich aus Rassismus und Fremdenhass aus dem Leben gerissen. Wir gedenken der Opfer und ihren Angehörigen. Es ging ein Schuss durch die Politik, man wolle sich nun auf die Bekämpfung des seit Jahren aufflammenden Rechtsextremismus fokussieren“, erklärt Hedi Mohammed, Vorsitzender Jusos Unterbezirk Northeim-Einbeck

„Doch nach genau einem Jahr fragt man sich, wo dieser Aktivismus bleibt. Im Landkreis sucht man lange nach Mahnwachen und Aktionen. Vor allem in der Kreisstadt, die in den letzten Jahren ein Problem mit Rechtsradikalen hatte, findet man nichts. Lediglich die von uns an einem Baumschutzrost in der Innenstadt angeklemmte kleine Papptafel, umgeben von Rosen und neun Kerzen, erinnert an den Terror vor einem Jahr. Genau hier, lokal, muss aber gezeigt werden, dass wir uns nicht von Nazis runterkriegen lassen. Die Demokrat*innen in diesem Land müssen im Kampf gegen Undemokrat*innen Flagge zeigen“, führt Hedi Mohammed an.

„In der Kreisstadt hat man nicht viel Aktivismus aus der Politik und der Bevölkerung gespürt. Ist es erstrebenswert, dass wir Jusos als Jugendorganisation (mit) der SPD heute anscheinend die einzigen Aktivist*innen waren? Wenn es nach mir geht, dann sollte solcher Aktivismus viel mehr aus der Breite der Bevölkerung kommen, was in Northeim in den letzten Jahren leider abgenommen hat. Es geht aber auch anders, was Kommunen wie z.B. Einbeck zeigen. Dort gibt es schon lange ein starkes und vitales Bündnis gegen Rechts, worauf wir sehr stolz sind, dass wir so engagierte Menschen in unserem Landkreis haben. Wir Jusos werden auf jeden Fall uns stark dafür einsetzen, dass unser Landkreis nicht dem Rechtspopulismus verfällt, was mittelbar zum Rechtsextremismus bzw. -terrorismus führt. Ich freue mich über jede einzelne Person, die sich unserem Kampf für den Erhalt einer toleranten Demokratie anschließt!“, so der Vorsitzende abschließend.

Foto: Jusos