Northeim (red). Mit dem Linienbus ging es für die Mitglieder der Fraktionen von SPD und Grünen von Northeim über Höckelheim, Großenrode und Lütgenrode zur jüngsten gemeinsamen Fraktionssitzung nach Nörten-Hardenberg. „Wir wollten uns ein reales Bild vom öffentlichen Nahverkehr in unserem Landkreis machen. Daher war es für uns selbstverständlich, die Anreise zur Sitzung mit dem Bus durchzuführen“, so Simon Hartmann, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Northeimer Kreistag.
In Nörten-Hardenberg wurden die Kreistagsabgeordneten von Bürgermeisterin Susanne Glombitza und dem neuen Geschäftsführer des Zweckverbandes Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen (ZVSN), Michael Frömming begrüßt. Die Abgeordneten konnten sich ein Bild von einer über das Haltestellenprogramm barrierefrei ausgebauten Haltestelle machen. Im Nörtener Rathaus hat Bürgermeisterin Susanne Glombitza den Fraktionen zunächst die wichtigsten Herausforderungen des Fleckens vorgestellt. Dazu gehört u.a. auch der barrierefreie Ausbau des Bahnhofs Nörten-Hardenberg.
Hauptpunkt des Abends war ein Gespräch mit dem neuen Geschäftsführer des Zweckverbandes Verkehrsverbund Süd-Niedersachen (ZVSN), Michael Frömming. Dieser stellte sich und die aktuellen Aufgabenschwerpunkte der Verbandsgeschäftsstelle vor. Dabei spielt der im vergangenen Jahr vom Kreistag beschlossene Nahverkehrsplan eine entscheidende Rolle, Die Kreistagsgruppe aus SPD und Grünen setzt sich besonders für eine Stärkung des öffentlichen Personennahverkehrs in den bisher kaum oder überhaupt nicht erschlossenen Bereichen des Landkreises ein. „Wir sind sehr froh, dass die künstliche Trennung zwischen Uslar und Einbeck bald der Vergangenheit angehören soll“, so Johannes Antpöhler, Vorsitzender der Grünen-Fraktion im Kreistag. Auch die Reaktivierung der Bahnstrecke zwischen Salzderhelden und Einbeck-Mitte biete nach Ansicht der Gruppe große Potentiale, mehr Menschen für den öffentlichen Nahverkehr zu gewinnen. „Daher müssen auch die Zubringerdienste für die Anrainerbahnhöfe verbessert werden“, so Johannes Antpöhler weiter.
Die Tarifstruktur im Verkehrsverbund muss nach Auffassung der Gruppe dringend verbessert werden. Zum Beispiel sollten künftig Zonentickets angeboten werden. Es solle geprüft werden, ob die Fahrradmitnahme künftig kostenlos erfolgen kann. ZVSN-Geschäftsführer Michael Frömming mahnte jedoch zur Geduld, da diese Schritte gründlich vorbereitet und erst 2019 in die Umsetzung kommen würden.
Auch den Aufbau einer Mobilitätszentrale im Zusammenspiel zwischen dem ZVSN und den Verkehrsunternehmen will die Kreistagsgruppe nachdrücklich unterstützen. „Mobilität ist zu einem dynamischen und komplexen Thema geworden. Die Nutzerinnen und Nutzer haben zu Recht den Anspruch, über ihre Smartphones und Tablets jederzeit das passende Verkehrsmittel mit dem Fahrpreis angezeigt zu bekommen und in absehbarer Zeit auch zu bestellen. Denkbar sind flexible Bedienformen wie z. B. Anrufsammeltaxi, und der Eco-Bus.
„Da müssen wir dringend besser werden und wir sehen den ZSVN hier als wichtigen Partner. Es muss aber klar sein, dass zusätzliche Aufgaben nur angegangen werden können, wenn das Brot-und-Butter-Geschäft, nämlich die Schülerbeförderung, gut geregelt ist und sich auch der Landkreis Göttingen an den Aufwendungen beteiligt“, so Simon Hartmann.
Beide Fraktionsvorsitzende zeigen sich aber sehr optimistisch, dass das mit dem ZVSN gelingt. „Der Verband ist gut aufgestellt und die beiden südniedersächsischen Kreistage haben den öffentlichen Personennahverkehr zu einem Schwerpunktthema erklärt. Das sind gute Bedingungen, um den Nahverkehr für die Menschen in Südniedersachsen besser und kostengünstiger zu machen“, resümieren Hartmann und Antpöhler.
Die Rückreise haben die Fraktionsmitglieder übrigens auf der Schiene mit dem Metronom und teilweise mit dem Fahrrad angetreten.
Foto: SPD