Northeim (lpd). Der Landkreis Northeim wird sich um die Teilnahme an einem Interreg-Europe Projekt im Handlungsfeld Mobilität bewerben, das hat der Kreisausschuss in seiner Sitzung am vergangenen Montag beschlossen.
Nach der Beschlussfassung wird der Landkreis jetzt als Partner an der Erstellung des Projektantrages mitwirken und der Universität Bologna zuarbeiten. Der Antrag ist an das Interreg-Europe Programmsekretariat zu richten. Der Antrag des internationalen Konsortiums muss dort bis spätestens 30.06.2017 vorliegen.
„Der ländliche Raum steht zunehmend vor der Herausforderung, nachhaltige Mobilitätslösungen vorhalten zu können, damit eben nicht ausschließlich der private Pkw als einzige Fortbewegungsmöglichkeit vorhanden ist“, so Landrätin Astrid Klinkert-Kittel zu den Beweggründen sich für ein Interreg-Projekt zu bewerben.
Größere Städte hingegen kämpfen zunehmend mit zu hohen Schadstoffbelastungen. Diese werden zu einem großen Teil durch den motorisierten Individualverkehr, also durch die vielen Einpendler aus den ländlichen Räumen um die größeren Städte herum, ausgelöst.
Wie können diese Herausforderungen gelöst werden? Ideen hierzu gibt es viele, aber passen diese auch in unsere Region? Die Verbindungsachse Einbeck-Northeim-Göttingen eignet sich hervorragend, um genau diese Herausforderungen zu betrachten, Lösungen zu finden und in die Anwendung zu bringen.
Auf der Suche nach Fördermöglichkeiten ist der Landkreis Northeim mit Unterstützung der Niedersächsischen Staatskanzlei auf die Fördermöglichkeiten aus den Interreg-Programmen der Europäischen Union gestoßen. Interreg ist bisher in Südniedersachsen eine unbekannte Materie. Es handelt sich um zusätzliche Fördermöglichkeiten, die bisher nie aktiv verfolgt wurden.
Die Universität Bologna ist mit einem sehr interessanten Projektantrag zur Multimodalität auf den Landkreis Northeim als Projektpartner zugekommen. Multimodalität bezeichnet die Nutzung von mehreren Verkehrsmitteln, um von A nach B zu kommen.
Möglich wurde die Beteiligung des Landkreises Northeim durch eine Teilnahme am Kooperationstreffen des Förderprogrammes „Europe, let’s cooperate!“ in Valetta (Malta), an dem Vertreter der Kreisverwaltung in Begleitung des Büros atene.KOM und einem Vertreter des Amtes für regionale Landesentwicklung Braunschweig teilgenommen hatten. Finanziert wurde der Besuch zu 100% von der Niedersächsischen Staatskanzlei
„Andere Regionen in Deutschland, wie der Nordseebereich und auch Hamburg nutzen diese Möglichkeiten schon erfolgreich seit Jahren“, so Landrätin Klinkert-Kittel weiter, die darauf verweist, dass die genannten Herausforderungen im Bereich der Mobilität europäische Probleme sind, die man gemeinsam mit europäischen Partnern in Projekten bearbeiten kann.
Noch sind einige Hürden zu nehmen. Eine Entscheidung seitens des Programmsekretariats in Lille (Frankreich), welches für Interreg-Europe zuständig ist, wird im Sommer 2017 erwartet.
Die mögliche Förderquote liegt bei 85 Prozent. Das angedachte Projektbudget pro Projektpartner soll etwa 160.000 Euro betragen. Als Stakeholder für das Projekt konnte der Zweckverband Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen gewonnen werden.