Bad Gandersheim (red). In Kürze wird der Kreistag im Landkreis Northeim darüber entscheiden, die Notarztversorgung zurück in kommunale Hand zu nehmen. Diesen Vorstoß unterstützt die Grüne Fraktion. Mit der Entscheidung über die Rekommunalisierung einher geht aber auch eine Beschränkung der Notarztversorgung in Bad Gandersheim auf den Betrieb tagsüber.
Wegen geringerer Einsatzfrequenz, 900 Notarzteinsätze im Bereich Bad Gandersheim und ein Drittel der Einsätze davon nachts, seien die Krankenkassen nicht mehr dazu bereit, die nächtliche Notarztbesetzung weiterhin zu finanzieren. Als Alternative werden die sehr gut qualifizierten Notfallsanitäter des DRK angeführt, die die meisten Fälle betreuen können, dies gehe der Fraktion jedoch nicht weit genug. Bislang sei nicht sichergestellt, dass am Standort Bad Gandersheim für die Nachtbesetzung immer ein Notfallsanitäter zur Verfügung stehe.
Johannes Antpöhler, Vorsitzender der Kreistagsfraktion sagt dazu: „Die Grüne Kreistagsfraktion sieht diesen Vorgang kritisch. Der ländliche Raum wird damit in der Versorgung weiter abgehängt werden.“ Die Grüne Kreistagsabgeordnete, Karoline Otte, ergänzt: „Grundsätzlich befürwortet die Fraktion die Einstellung von Notärzten durch den Landkreis, da der Ärztemangel in den Krankenhäusern die Versorgung nicht mehr zufriedenstellend sicherstellen kann. Der Landkreis muss einspringen.“
Die Fraktion dringt auf eine Trennung der Beschlusslage zur Rekommunalisierung der Notarztversorgung und der Besetzung dieser in Bad Gandersheim. Für Bad Gandersheim müsse eine möglichst gute Nachtversorgung gewährleistet werden. Denkbar seien die vom Landkreis bereits angesprochenen Kooperationen mit Nachbarlandkreisen, diese seien aber nicht kurzfristig realisierbar.
Bis eine Lösung gefunden ist, die wieder eine 24 Stunden Versorgung für Bad Gandersheim sicherstellt, solle der Landkreis mit dem DRK klären, ob die Nachtversorgung zumindest mit Besetzung eines Notfallsanitäters gewährleistet werden könne.
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