Northeim (red). Die FDP-Ratsfraktion Northeim hat einen umfassenden Antrag zur Belebung und klimagerechten Umgestaltung des Münsterplatzes und der Innenstadt eingebracht. Ziel ist es, den Platz zu einer attraktiven, multifunktionalen Veranstaltungsstätte zu entwickeln, die den Herausforderungen des Klimawandels begegnet und die Aufenthaltsqualität für Bürgerinnen, Bürger und Gäste nachhaltig steigert.
Entsiegelung und Klimaanpassung
Kern des Antrags ist die umfassende Entsiegelung der Flächen rund um den Brunnen und vor dem Landratsamt. Statt Beton und Asphalt soll künftig Schotterrasen zum Einsatz kommen. Dieser verbessert nicht nur das Erscheinungsbild, sondern ermöglicht eine natürliche Versickerung von Regenwasser, entlastet die Kanalisation bei Starkregen und trägt durch Verdunstung zur Abkühlung im Sommer bei.
Integration der Selde
Ein visionäres Element ist die Integration des Wassers der Selde. Geplant ist, es über die Wallteiche in die Innenstadt zu leiten und sichtbar über den Münsterplatz und die Fußgängerzone zu führen. Das soll das Mikroklima verbessern, die Innenstadt aufwerten und ein lebendiges, einladendes Stadtbild schaffen.
Infrastruktur und Barrierefreiheit
Die FDP schlägt vor, das Abwassersystem gezielt zu sanieren und die gesamte Fußgängerzone neu zu pflastern. Dadurch soll ein einheitliches, barrierefreies Erscheinungsbild entstehen. Außerdem ist eine fest installierte öffentliche Toilettenanlage vorgesehen, um den Platz auch für Veranstaltungen wie Biergärten, Konzerte oder After-Work-Events nutzbar zu machen.
Rückgriff auf frühere Planung
Zur Einbindung in das historische Umfeld will die FDP auf bewährte Planungen zwischen Museum und St. Blasien zurückgreifen, die bereits Barrierefreiheit berücksichtigten.
Politische Bewertung
„Die Zeit des Stillstands am Münsterplatz muss endlich enden“, betont Eckhard Ilsemann, Vorsitzender der FDP-Fraktion. Der Antrag sei ein klares Bekenntnis zu mutiger Stadtentwicklung, die Klimaschutz, Barrierefreiheit und wirtschaftliche Belebung verbinde. FDP-Ratsherr Alexander Hartmann ergänzt: „Durch die Entsiegelung und die sichtbare Wasserführung der Selde schaffen wir ein besseres Mikroklima und ein einzigartiges Ambiente. Der Platz wird so zur perfekten Kulisse für neue Veranstaltungen.“
Finanzierung
Die Maßnahmen sollen vorrangig über Städtebaufördermittel finanziert werden. Für die Pflasterung bis zur Wieterstraße und den Marktplatz hat die FDP zudem zusätzliche Mittel aus dem Niedersächsischen Kommunalfördergesetz beantragt.