Northeim (red). Die Mitglieder der SPD-Kreistagsfraktion haben in der letzten Sitzung des Bildungsausschusses erneut das Ziel einer inklusiven Beschulung an allen Schulen in Trägerschaft des Landkreises hervorgehoben. Um dieses Ziel zu realisieren, soll ein Konzept zur Umsetzung der Inklusion an den kreiseigenen Schulen erarbeitet werden, das deutlich macht, wie der Weg in ein inklusives Schulsystem vor Ort gestaltet werden kann. Hierzu hat die SPD-Kreistagsfraktion gemeinsam mit der Kreistagsgruppe Grüne-Linke einen Antrag eingebracht.
Mit Unverständnis reagierten die Fraktionsmitglieder auf den erneuten Versuch von CDU, FDP und AfD, die Landrätin damit zu beauftragen, sich bei der Landesregierung dafür einzusetzen, die Förderschule Lernen fortzuführen, auch wenn es hierfür auf der letzten Kreistagssitzung keine Mehrheit gegeben hat. Ein Inklusionskonzept für die Schulen vor Ort ist laut gesetzlicher Vorgabe ohnehin Grundlage für die bisherige Fortführung der Förderschule Lernen. Umso bemerkenswerter ist, dass CDU, FDP und AfD sich bei der Abstimmung für die Entwicklung dieses Konzepts enthalten haben. Auch ist es ein zentraler Baustein für das Ziel der inklusiven Beschulung an allen Schulen in Trägerschaft des Landkreises. Daher sollte der Erstellung des Inklusionskonzepts durch Forderungen gegenüber der Landesregierung, welche wir vor Ort ohnehin nicht beeinflussen können, nicht vorgegriffen werden, so Nadine Seifert-Doods, die auch Vorsitzende des Ausschusses ist.
Zudem wurde eine Abfrage an den Schulen im Landkreis beantragt, um Informationen über die Anzahl der Schülerinnen und Schüler mit diagnostiziertem sonderpädagogischen Förderbedarf, den Umgang mit intellektuellen Besonderheiten, wie Hochbegabung und Sonderbedarf, besondere pädagogische Herausforderungen sowie personelle, materielle und bauliche Bedarfe im Zusammenhang mit der Inklusion zu erhalten. Die Rückmeldungen aus den Schulen zu diesen Punkten sind grundlegend für die Erarbeitung des Inklusionskonzepts so Christian Krug, schulpolitischer Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion. Wichtig dabei ist es alle Beteiligten in den Prozess einzubeziehen, um die Schulen bei der Umsetzung der Inklusion sinnvoll unterstützen zu können.
Auch sollen Best-Practice-Beispiele anderer Schulträger ermittelt und der Sachstand zur Umsetzung bisheriger Rahmenkonzepte und Maßnahmenpläne der Förderschulen erörtert werden.
Erfreut zeigten sich die Fraktionsmitglieder über die von der Kreisverwaltung vorgestellten Maßnahmen zur Förderung des Schwimmunterrichts für Kinder und Jugendliche als Reaktion auf den im Februar beschlossenen SPD-Antrag zu diesem Thema. So werden der Informationsfluss zwischen Schulen und Hallenbädern im Kreis durch die Erstellung eines Flyers verbessert, Schwimmlernkurse vom Kreissportbund zur Ausbildung von geeignetem Personal angeboten und Fördermöglichkeiten für die Hallenbäder und Sportvereine im Kreis aufgezeigt. Ziel dieser Maßnahmen ist es, die Schwimmfähigkeit bei Kindern und Jugendlichen zu erhöhen, welche besonders auch aufgrund des durch die Corona-Pandemie eingeschränkten Schulbetriebs in den letzten zwei Jahren stark nachgelassen hat.
Foto: SPD