Südniedersachsen (red). Im Ergebnis der europaweiten Ausschreibung durch den Zweckverband Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen (ZVSN) haben sich in drei Linienbündeln (Teilnetzen) die Bestandsunternehmen durchsetzen können: Im TN 11 (Bereich Osterode - Bad Grund - Clausthal-Zellerfeld) fährt ab dem 1. August in den kommenden 10 Jahren weiterhin die Verkehrsgesellschaft Südniedersachsen, im TN 61 (Göttingen - Rosdorf - Friedland) die RBB Regionalbus Braunschweig und im TN 42 (Hardegsen - Uslar - Bodenfelde; für fünf Jahre vergeben) die Firma Sallwey und Regiobus Uhlendorff. Letztere Bietergemeinschaft übernimmt dann auch für zehn Jahre das TN 62 (Bereich Göttingen - Dransfeld - Hann. Münden), wo es einen Betreiberwechsel gibt. Bestandteil des Vergabeverfahrens war auch die neue Landesbuslinie 160 Göttingen - Duderstadt, die bereits am 1. April an den Start gehen soll und die in den kommenden fünf Jahren von Firma Scheithauer-Reisen und Weihrauch-Uhlendorff betrieben wird. Der ZVSN freue sich, die Zusammenarbeit mit Verkehrsunternehmen, die auch bisher schon zuverlässig in der Region unterwegs seien, fortsetzen zu können. Das Ergebnis zeigt auch, dass derartige europaweite Vergabeverfahren mittelstandsfreundlich ausgestaltet werden können und es nicht zu einer manchmal befürchteten Verdrängung durch Global Players kommen müsse. Mit dem aktuellen Ausschreibungsverfahren habe der ZVSN seine 2014 von der Verbandsversammlung beschlossene Vergabestrategie erfolgreich fortgesetzt.
Die Fahrpläne orientieren sich überwiegend am bestehenden, vielerorts bereits deutlich verbesserten Angebot, wobei es wie jedes Jahr zum Schuljahresbeginn aufgrund der Anforderungen aus Sicht der Schülerbeförderung, das heißt geänderte Schulzeiten oder Schülerzahlen, noch zu kleineren Änderungen kommen könne; der ZVSN wird darüber rechtzeitig informieren.
Insgesamt handelt es sich um ein Leistungsvolumen von fast 2,9 Millionen Fahrplan-Kilometern im Jahr; im Ergebnis der Ausschreibung lagen die Gesamtkosten exakt innerhalb des vorab kalkulierten Rahmens von 6,3 bis 6,75 Millionen. Euro, was aus Sicht des ZVSN ebenfalls als Zeichen für die gute Vorbereitung und Durchführung des Vergabeverfahrens zu werten sei. Die Einhaltung des Niedersächsischen Tariftreue- und Vergabegesetzes NTVergG stelle zudem eine angemessene Entlohnung der Beschäftigten sicher.
Erstmals habe der ZVSN in diesem Vergabeverfahren einen vollständigen Einsatz von Low-Entry- beziehungsweise Niederflurbussen vorgegeben, in den TN 61 und 62 sowie auf der Landesbuslinie zudem die Beschaffung einer großen Anzahl von Neufahrzeugen, die in Niedersachsen durch das Land gefördert werden und die die Betreiber aufgrund dessen spätestens im Laufe des Jahres 2019 einsetzen werden. Im Zusammenspiel mit der Fortsetzung des Haltestellenprogramms des ZVSN, mit dem seit mehr als 12 Jahren Bushaltestellen in den Landkreisen Göttingen und Northeim modernisiert und ausgebaut werden, sei dies ein weiterer Schritt hin zu einem möglichst barrierefreien ÖPNV in der Region.
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