Northeim (r). In der Kita am Wieter in Northeim wird aktuell von den Johannitern eine Notgruppe für Kinder, bei denen Elternteile systemrelevant tätig sind, betrieben. Das bedeutet, dass zwei pädagogische Mitarbeiterinnen ein bis fünf Kinder in unterschiedlichem Alter betreuen.
In der Kita am Wieter stehen in den nächsten Tagen viele schöne Aktivitäten auf dem Programm. Gemeinsam werden süße Teile gebacken und auch der neue Sandkasten soll richtig einweiht werden. Bei den kommenden milden Temperaturen sind kleine Sandburgen geplant und die neuen Sandspielsachen dürfen ausgetestet werden. Doch der Tagesablauf ist auch geprägt von Hygienemaßnahmen. An den Eingangstüren steht Desinfektionsmittel und in regelmäßigen Abständen werden Türklinken und andere Flächen von den Mitarbeitenden der Kita desinfiziert.
Mit den Kindern wird über die aktuelle Situation gesprochen und regelmäßiges Händewaschen wird verstärkt mit den Kleinen geübt. Die Kinder vermissen viele ihrer Freunde, die in diesen Zeiten zuhause bleiben und können sich daher ihre Spielpartner nicht mehr aussuchen. Insgesamt eine schwierige Zeit, aber die pädagogischen Mitarbeiterinnen haben viele kreative Ideen für den gemeinsamen Tag in der Kita und sind für die Kinder da, wenn diese Fragen haben.
„Die Notbetreuung in Kitas und Schulen ist ein wichtiger Baustein in der Bewältigung der Krise und ein großer Beitrag zur Versorgung unserer Mitmenschen“, sagt Thorsten Müller, Mitglied im Regionalvorstand Südniedersachsen. „Denn wenn beispielsweise Pflegekräfte ihre Kinder nicht gut betreut wissen, kommen sie nicht mehr zu Arbeit. Dann fehlen sie uns in den so notwendigen pflegerischen Dienstleistungen!“ Alles greife ineinander und jeder an seinem Platz trage hier eine weitreichende Verantwortung.
Für das Personal in den Kitas stellt diese Situation eine immense Herausforderung dar: nicht nur die strengeren Hygienevorschriften, sondern auch der intensive Austausch mit den Kindern zum Coronavirus und dem veränderten Alltag. Die Kinder haben Fragen, sind teils irritiert und wollen die aktuelle Situation begreifen. „Eine große Aufgabe für unsere Erzieherinnen und Erzieher, Sozialassistentinnen und -assistenten. Wir sind sehr dankbar, dass sie diesen Auftrag übernehmen und damit der Gesellschaft einen großen Dienst erweisen“, betont Thorsten Müller.
Aber auch die anderen Mitarbeitenden im Kitabereich, die nicht in den Notgruppen tätig sind, legen die Hände nicht in den Schoß: Sie bearbeiten ihre Konzeptionen, erstellen Bildungs- und Lerngeschichten und Portfolios oder setzen sich mit Fachliteratur auseinander. Einige Fachkräfte besuchen online Seminare zu Themen wie Partizipation, Mitentscheiden-Mithandeln.
Tipps zur Kinderbetreuung unter www.johanniter.de/nb
Foto: Tanja Schmidt