Northeim (red). Ein abwechslungsreiches Programm mit vielfältigen Einsätzen, die teils bundesweit Schlagzeilen machten: diese Bilanz konnte Martin Döscher, Bereitschaftsführer der Kreisfeuerwehrbereitschaft 4, jetzt bei der Jahreshauptversammlung ziehen.
Zu 34 Einsätzen wurde die als Umweltfeuerwehr bekannte Einheit des Landkreises gerufen. Den meisten in Erinnerung geblieben sein dürfte dabei die tagelange Sperrung der A7, als am 9. Januar 2023 eine zunächst unbekannte, fettige Substanz die A7 in ganz Südniedersachsen zu einer spiegelglatten Rutschbahn verwandelte. Kaffeefett hatte für eine fast einwöchige Sperrung zwischen Northeim und Lutterberg gesorgt.
Die weiteren Einsätze für die vier Züge der Umweltfeuerwehr waren vielfältig. Tiere und Menschen mussten durch die Taucher um Zugführer Stefan Junge gerettet werden, bei Gefahrguteinsätzen war Fachwissen des Zuges um Mike Halbes gefordert, Einsatzkräfte mussten durch den dritten Zug um Daniel Hübchen von Schadstoffen gereinigt, also dekontaminiert werden und 18-mal war die Fachgruppe Rettungsrobotik mit der Drohne gefordert. Einsatzschwerpunkt war das Weihnachtshochwasser. Hier wurden diverse Übersichtskarten für die Einsatzstäbe erstellt. Alleine in diesem Zeitraum hat die Einheit rund 266 geflogene Kilometer mit der Drohne zurückgelegt, berichtete Kai Reuter als Zugführer des vierten Zuges. Zweimal war der zweite Zug mit dem Gerätewagen Kran im Einsatz, unter anderem, als im Juni in Northeim ein fahrendes Auto von einem umstürzenden Baum getroffen und schwer deformiert wurde und als im Juli in Wahmbeck ein Auto in die Weser stürzte. Besonders schwindelfrei mussten die Mitglieder der speziellen Rettung aus Höhen und Tiefen sein, die im vergangenen Jahr auf einem Strommast der Firma Tennet und auf dem Faulturm der Kläranlage in Göttingen die Menschenrettung üben konnten.
„Besonders hervorheben möchte ich aber noch, dass die Zusammenarbeit nicht nur zwischen den Zugführern, sondern auch zwischen den Zügen im letzten Jahr wieder sehr gut war. Das ist gerade bei Teileinheiten, die so unterschiedliche Aufgaben haben, nicht selbstverständlich“, betonte Döscher.
Dieser Zusammenhalt war auch bei Aktionen spürbar. Gemeinsam hat man sich bei der Landesgartenschau präsentiert und durch eine „Modenschau“ und Vorführungen der Einheit für die spezielle Rettung aus Höhen und Tiefen einen Einblick in die hoch spezialisierte Arbeit der Kreisfeuerwehrbereitschaft 4 gegeben.
Ehrungen, Beförderungen und Ernennungen
Nach 25 Jahren in der Kreisfeuerwehrbereitschaft 4 wurde Löschmeister Thomas Hoffmann ausgezeichnet. Hoffmann war unter anderem als Atemschutzgerätewart im zweiten Zug tätig. Für sein Engagement gab es einen Glaspokal. Nach 40 Jahren in der Umweltfeuerwehr beendet Thomas Sattler seine Tätigkeit in der Kreiseinheit. Im ersten Zug war Sattler als Lehrtaucher und seit 2023 auch als Leiter des Tauchwesens eingesetzt. Mareike Kügler, Kevin Hartmann und Dominic Messner wurden für ihre bestandene Einsatztaucher der Stufe 2-Prüfung gewürdigt.
Befördert werden konnten Maik Zimmermann zum Hauptlöschmeister, Claus Carstens zum Oberlöschmeister, Daniel Stahlmann zum Löschmeister, Daniel Hübchen zum Löschmeister, Christian Seydler zum Löschmeister, Renè Hansmann zum Brandmeister, Mike Halves zum Oberbrandmeister und Martin Döscher zum Ersten Hauptbrandmeister.
Foto: Konstantin Mennecke