Göttingen (red). Mit dem erwartet leichten Anstieg der Arbeitslosenzahlen gegenüber dem Vormonat geht in der Region der August zu Ende. Im vergangenen Monat waren im Agenturbezirk Göttingen 13.950 Menschen arbeitslos gemeldet, 339 bzw. 2,5% mehr als im Juli. Ein leichtes Sommer-Plus gegenüber dem Vormonat entspricht dem saisonalen Verlauf und ist konjunkturunabhängig nicht ungewöhnlich.

Der Rückgang gegenüber dem Vorjahresmonat beträgt indes 2.199 bzw. 13,6%. Trotz dieser positiven Entwicklung liegt die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk aktuell 7% höher als im Vor-Corona-August 2019. Typisch für die Sommermonate ist der Anstieg der Arbeitslosigkeit insbesondere in der Gruppe der jugendlichen Arbeitslosen unter 25 Jahren: Zum einen haben sich junge Ausbildungsabsolventen nach ihrer Ausbildung arbeitslos gemeldet und suchen nun den Einstieg als Fachkraft. Zum anderen melden sich vorübergehend auch Schulabgänger arbeitslos, weil sie beispielsweise bis zum Studienbeginn einem Job suchen.

Im August stieg die Zahl der Arbeitslosen unter 25 Jahren um 216 bzw. 15,2% auf 1.638. Die Zahl der jungen Arbeitslosen wird jedoch erfahrungsgemäß in den kommenden Monaten rasch wieder sinken. Weiterhin hoch ist mit 1.225 neu gemeldeten Arbeitsstellen der Bedarf an Personal, auch wenn der Juli-Wert im August nicht erreicht wurde (-228 bzw. -15,7%). Der Bestand an offen Stellen ist derweil auf einen neuen Höchststand geklettert und liegt aktuell bei 5.769 Angeboten. Das sind 1.889 bzw. 48,7% mehr als vor Jahresfrist. „Der Großteil der Stellenangebote richtet sich an Fachkräfte, Experten und Spezialisten, und die sind bekanntermaßen auf dem Arbeitsmarkt inzwischen schwer zu finden“, erklärt Klaudia Silbermann, Chefin der Agentur für Arbeit Göttingen.

„Aufgrund der voranschreitenden Transformationsprozesse auf dem Arbeitsmarkt wird es auch für Fachkräfte immer wichtiger, sich beruflich fortzubilden. Denn der technische Fortschritt in der Arbeitswelt wird die Berufsbilder verändern. Neue Anforderungen werden an Beschäftigte gestellt, alte Fertigkeiten im bisherigen Umfang vielleicht nicht mehr benötigt. Deshalb ist es wichtig, dass Betriebe in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter investieren. Und auch Arbeitsuchende und Arbeitslose sollten die Zeiten ohne Beschäftigung nutzen, um neue Kompetenzen zu erwerben, die gute und langfristige Beschäftigungsperspektiven sichern.“ Die Agentur für Arbeit könne, so Silbermann weiter, die Anpassung von Qualifikationen mit der Förderung von Weiterbildungen begleiten – für Arbeitslose wie für Beschäftigte.

Welche Möglichkeiten es für Betriebe gibt, stellt der Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit am 9. September, 14:00 – 15:30 Uhr, im Rahmen einer virtuellen Veranstaltung vor. Interessierte Unternehmensvertreter können sich gerne unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! anmelden. Konjunkturelle Kurzarbeit Endgültige Werte für die realisierte Kurzarbeit im Agenturbezirk liegen mittlerweile für den Monat Februar vor. Danach haben im Agenturbezirk Göttingen im Februar 2.276 Betriebe von konjunktureller Kurzarbeit Gebrauch gemacht. Von dieser beschäftigungssichernden Förderung profitierten 18.161 Beschäftigte. Entwicklung in den Landkreisen des Arbeitsagenturbezirkes Göttingen In den beiden den Agenturbezirk Göttingen bildenden Landkreisen Göttingen und Northeim stieg die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat leicht an.

In beiden Landkreisen ging sie jedoch gegenüber dem Vorjahresmonat deutlich zurück. Im Landkreis Northeim waren im zurückliegenden Monat insgesamt 3.887 Menschen bei der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter gemeldet. Das waren 99 mehr als im Juli (+2,6%), aber 400 weniger als vor Jahresfrist (-9,3%). Die aktuelle Arbeitslosenquote für den Landkreis Northeim beträgt 5,5%. Sie liegt damit 0,6 Prozentpunkte unter dem Augustwert 2020. Im Landkreis Göttingen waren im August 10.063 Menschen arbeitslos, was einer Quote von 5,9% entspricht. Damit liegt die aktuelle Arbeitslosenquote einen Prozentpunkt unter dem Wert des Vorjahresmonats. Gegenüber Juli waren 240 Menschen mehr arbeitslos gemeldet (+2,4%), gegenüber dem Vorjahresmonat verringerte sich die Zahl jedoch um 1.799 (-15,2%).

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