Northeim/Uslar (red). Bereits seit Anfang März sind sowohl der Radweg als auch die Kreisstraße zwischen Uslar (ab „Unterhütte“) und Wiensen (Ortseingang aus Richtung Uslar) in beide Richtungen voll gesperrt. Der parallel zur Straße verlaufende Radweg zwischen Uslar und Wiensen wird erneuert und auch die Fahrbahn der Kreisstraße 449 wird in Teilbereichen saniert. Die ursprünglich für den 21. Mai geplante Freigabe der Strecke für den Verkehr verzögert sich jetzt allerdings. Es wird derzeit davon ausgegangen, dass die K 449 - vorbehaltlich weiterer etwaiger unvorhersehbarer Problemstellungen - im Verlauf der 28. KW (Mitte Juli) wieder für den Verkehr freigegeben werden kann.
Aufgrund der vorgefundenen Standsicherheitsprobleme an der Böschung neben dem Radweg, der vorgefundenen stark geschädigten Fahrbahnsubstanz, lässt sich die Bauzeitverlängerung leider nicht vermeiden. Die baulichen Arbeiten zur Sicherung der Böschung neben dem Radweg gestalten sich aufwändiger, als es zunächst vorgesehen war. Die durchgängig neben dem Radweg verlaufende Böschung besteht aus sehr inhomogenen, instabilen und erosionsgefährdeten Böden und ist dadurch in weiten Teilen ohne zusätzliche technische Maßnahmen allein nicht standsicher. Das Ausmaß dieser vorgefundenen Problematik war vor einigen Wochen noch nicht zu erkennen. Zur Böschungssicherung waren bis dato einlagige, in Teilabschnitten auch zweilagige Gabionen vorgesehen, welche die angeschnittene Böschung stützen sollten. Durch die angetroffene Situation werden jedoch nun zwei- bis dreilagige Gabionen gesetzt, die auch deutlich schwerer und kompakter ausgebildet werden. Für die dauerhafte Sicherheit der Radfahrer sind diese Maßnahmen unumgänglich.
Besonders herausfordernd zeigt sich die Situation am Ortseingang Wiensen. Hier befinden sich in der instabilen Böschung zwei Kanalisationen für Schmutz- und Regenwasser, deren Standsicherheit nicht gefährdet werden darf. Demzufolge ist ein vorsichtiges Arbeiten erforderlich. Während der Arbeiten wurde festgestellt, dass ein Kontrollschacht nicht ausreichend sicher gegründet war und daher mit Beton unterfüttert und seitlich stabilisiert werden musste. Trotz der Widrigkeiten gehen die Arbeiten zwar langsamer, aber dennoch souverän und versiert voran.
Zur Sanierung der in Bereichen stark geschädigten Fahrbahnsubstanz der Kreisstraße wird ein noch relativ neues und innovatives Verfahren eingesetzt. Mit dieser im Straßenbau bislang noch sehr selten eingesetzten Technik soll die Liegezeit der am stärksten befahrenen Kreisstraße des Landkreises Northeim deutlich verlängert werden. Ein geringerer Unterhaltungsaufwand und ein geringeres Sperrerfordernis kann damit zukünftig für diesen Abschnitt erreicht werden. Die Mischgüter, werden zur Steigerung der Einbauqualität mit besonderen LKW angeliefert, die über eine horizontale Abschiebetechnik in der Transportmulde verfügen. Der Asphalt wird damit scheibchenweise in den Straßenfertiger geschoben, so dass ein sehr homogenes Mischgut verarbeitet wird.
Auch die Ortsverbindung der K 503 zwischen Edemissen und Odagsen wurde im vergangenen Jahr mit dieser Abschiebtechnik gebaut: Das Ergebnis überzeugt. Aufgrund gesicherter wissenschaftlicher Erkenntnisse wird zuversichtlich erwartet, dass sich durch die vergleichsweise geringen Mehrkosten für den Einsatz dieser Technik die Lebensdauer einer Straße deutlich verlängern lässt.
Die verbleibenden Asphaltierungsarbeiten im innerörtlichen Bereich der K 449 zwischen der Einmündung „Am Eichholz“ und dem Ortsausgang in Richtung Wiensen erfordern entgegen der bisherigen Planung ein relativ kleinteiliges Arbeiten unter halbseitiger Verkehrsführung mit dem Offenhalten mindestens einer Zufahrtsstraße, wodurch mehr Bauzeit benötigt wird. Andernfalls wäre es nicht möglich, Anlieger des Wohngebietes, erforderlichen Ver- und Entsorgungsverkehr sowie Rettungsfahrzeuge ein- und ausfahren zu lassen. Die Kreisstraße ist die einzige Anbindung für das Wohngebiet.
Weil sich das Niveau der künftigen Fahrbahn erhöhen wird, müssen auch die einseitig vorhandenen Schutzplanken erneuert werden. Auch die alte etwa 300 m lange Amphibienleiteinrichtung, welche am Ortsausgang Uslar beginnt und sich zwischen Fahrbahn und Radweg befindet, muss ersetzt werden. Die aus alten Schutzplanken bestehende Einrichtung soll durch eine neue professionelle Leiteinrichtung ausgetauscht werden.
Die Verkehrsteilnehmer werden um Verständnis für die unumgängliche spätere Freigabe des gesperrten Kreisstraßenabschnittes zwischen Uslar und Wiensen gebeten.