Northeim (lpd). Thorsten May aus Hardegsen nutzte den „Solarcheck“, die Beratungskampagne des Landkreises Northeim, um die Eignung seines Wohnhauses für Solarenergieerzeugung genauer prüfen zu lassen. „Dass meine nach Süd-Ost ausgerichtete Dachfläche dafür technisch geeignet ist, war mir schon klar. Aber macht es auch wirtschaftlich Sinn?“ will der Immobilienkaufmann wissen.
Um das herauszufinden, stellte Berater André Heider detaillierte Fragen zum Strom- und Wärmeverbrauch im Haushalt und schaut sich die Betriebskostenabrechnungen an. Immerhin kann heute eine Photovoltaikanlage Strom für 9-10 Cent pro Kilowattstunde erzeugen, während die Kosten für den Bezug aus dem Stromnetz fast das Dreifache betragen. Daher wäre es günstig für Thorsten May, den selbst erzeugten Strom im eigenen Haushalt zu verbrauchen, statt ihn ins Netz einzuspeisen. André Heider empfahl, mindestens die Spül- und Waschmaschine tagsüber laufen zu lassen, wenn die Stromproduktion der PV-Anlage am höchsten ist. Um Stromerzeugung und hausinternen Stromverbrauch optimal auf einander abzustimmen, errechnete der Berater, müssen nur etwa 15 % der Dachfläche mit PV-Modulen belegt werden. Auch die Optionen der Warmwasserbereitung durch Sonnenenergie besprach Berater Heider mit dem Hausbesitzer.
Ermöglicht wurde die Beratung durch eine Kooperation des Landkreises Northeim mit der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen und der Verbraucherzentrale Niedersachsen. Da das Beratungsangebot auf eine große Resonanz stieß und mehr als 220 Anmeldungen dafür eingegangen sind, bittet der Landkreis um Verständnis, dass die Terminabstimmung mit den Beratern einige Wochen dauern kann und die Beratungstermine zum Teil erst am Jahresende liegen. Insgesamt vier Energieberater der Verbraucherzentrale sind derzeit im Kreisgebiet beschäftigt, neben Herrn Heider auch die Herren Rettig, Täubig und Haase. Nachfragen zum Stand der Bearbeitung nimmt Caroline Werner unter 05551-708731 oder bevorzugt per Mail unter
Im Beratungsbericht, den Thorsten May nach der Beratung zugeschickt bekommt, sind alle errechneten Ergebnisse nochmal zum Nachlesen aufgeführt. „Nach der Lektüre kann ich mir in Ruhe überlegen, ob sich das für mich lohnt. Vor allem auch, wenn die Kinder einmal aus dem Haus sind.“ sagt er. Von der Bürgerenergiegenossenschaft in Hardegsen (BEH) wusste May zu berichten, dass diese interessiert ist, auf privaten Dachflächen im Landkreis Northeim PV-Anlagen zu errichten. Wer also nicht selbst investieren will, der kann eine solche Option mit der BEH besprechen. Kontaktdaten findet man unter www.hardegsen-energie.de
Foto: Landkreis Northeim