Northeim (r). Die Mitglieder des Finanzausschusses haben am vergangenen Donnerstag über die Zukunft des Jugendfreizeitheims in Silberborn beraten. Basis für die Beratung ist eine Drucksache der Verwaltung, worin Landrätin Astrid Klinkert-Kittel eine Schließung der kreiseigenen Einrichtung zum 31.12.2018 vorschlägt.

Ursprünglich im Jahr 1961 von der Stadt Einbeck und dem damaligen Landkreis Einbeck gegründet, war der Landkreis Northeim im Zuge der Verwaltung- und Gebietsreform in den 1970´er Jahren in den Besitz der Einrichtung gekommen. Schon 1991 hatte der Landkreis Überlegungen zu Verkauf- oder Verpachtung angestellt, nachdem die Zuschusszahlungen aus dem Kreishaushalt stetig gestiegen waren. Gelöst wird das Problem der defizitären Finanzierung seitdem durch Ausschüttungserträge aus der Beteiligung des Landkreises an einem Energieunternehmen, die dem Jugendfreizeitheim jährlich zufließen.

War es zunächst noch möglich Rücklagen anzusammeln, schmelzen diese seit einigen Jahren kontinuierlich ab, so dass die Notwendigkeit einer Finanzierung aus dem Kreishaushalt wieder absehbar wird.

Um nicht sehenden Auges in diese Situation zu laufen, will sich der Landkreis nun rechtzeitig von der Einrichtung trennen und diese zum Verkauf anbieten.

„Als Bedarfszuweisungskommune können wir uns eine dauerhafte Bezuschussung der defizitären Einrichtung nicht erlauben“, so Landrätin Astrid Klinkert-Kittel.

Die Übernachtungszahlen sind in den letzten beiden Jahrzehnten um rund 25 Prozent zurückgegangen. Bemerkenswert ist auch, dass die Gäste des Jugendfreizeitheims im vergangenen Jahr nur noch zu 17 Prozent aus dem Landkreis Northeim stammten. „Wenn der Kreistag meinem Vorschlag folgt und die Dividendenerträge künftig an die Jugendstiftung fließen, können wir diese viel zielgerichteter für die Kinder- und Jugendlichen im Landkreis Northeim einsetzen“, so die Landrätin weiter.

Nach ausführlicher Debatte sahen dies auch die Ausschussmitglieder so und stimmten bei nur einer Stimmenthaltung für die Schließung des Jugendfreizeitheims zum 31.12.2018. Mit dem Ende der kommunalen Trägerschaft könne schließlich auch ein wichtiger Schritt in die Zukunft der Einrichtung eingeleitet werden. Deshalb soll nach dem Willen des Finanzausschusses beim Verkauf auch ein besonderes Augenmerk auf Anbieter gerichtet werden, die ein Angebot für Jugendliche vorhalten wollen.

Endgültig entscheiden wird der Kreistag voraussichtlich in seiner Sitzung am 8. Juni 2018.