Uslar (red). Am Mittwoch fand im Albert-Schweitzer-Kinderdorf in Uslar der Abschluss einer Fortbildungsreihe für pädagogische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter statt. Von 9 bis 12 Uhr kamen die Teilnehmenden noch einmal für diesen Vormittag zusammen, um die bisher erarbeiteten Inhalte zu vertiefen und gesammelte Praxiserfahrungen auszutauschen.
Die Fortbildung umfasste insgesamt zweieinhalb Tage und widmete sich dem Thema „Systemisches Handeln und Arbeiten“. In einer Zeit, in der die Anforderungen an pädagogische Fachkräfte stetig steigen, bot diese Fortbildung wertvolle Werkzeuge und Methoden, um den Herausforderungen im Arbeitsalltag besser begegnen zu können. Teilnehmerin Denise Weyer bestätigt diesen Effekt: „Bisher bekannte Inhalte wurden eingeordnet, vertieft und ergaben so ein weiteres Spektrum praxisgerechter Werkzeuge zum Einsatz in der Praxis.“
Prinzipien des systemischen Denkens
Der erste Tag legte den Grundstein mit einer Einführung in die Prinzipien des systemischen Denkens. Die Grundlagen stammen aus der Systemtheorie und helfen dabei, komplexe Zusammenhänge in sozialen, organisatorischen oder familiären Kontexten besser zu verstehen. Die Teilnehmenden lernten systemische Fragetechniken und Gesprächsführung kennen, die ihnen helfen, ihren anspruchsvollen Arbeitsalltag zu erleichtern. Am zweiten Tag wurde das Wissen vertieft: Hier standen Reflexionen der Teilnehmenden im Mittelpunkt – unterstützt durch systemische Methoden und orientiert an den zentralen Prinzipien des systemischen Denkens und Handelns.
Theorie und Praxis
Der dritte und letzte Tag war besonders praxisnah gestaltet. Die Teilnehmenden hatten die Möglichkeit, konkrete Problemsituationen aus ihrem Arbeitsalltag zu reflektieren und mit systemischen Mitteln zu bearbeiten. Dies förderte nicht nur das individuelle Lernen, sondern auch den Austausch untereinander.
Die Fortbildung erfolgte auf Einladung von Einrichtungsleiter Michael Tietze, der großen Wert auf die Weiterbildung legt: „Diese Fortbildung war ein wichtiger Schritt in der kontinuierlichen Weiterbildung der pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und trägt dazu bei, die Qualität der Arbeit im Kinderdorf nachhaltig zu verbessern.“
Von seinen Mitarbeitenden wurde diese Schulung auch entsprechend geschätzt. Sabine Gutschank, Hausleitung einer Erziehungsstelle, unterstreicht die These des Kinderdorfleiters: „Durch solche Qualifizierungsmaßnahmen wird das ganze Team in seiner Professionalität gestärkt und kann von dem Wissen profitieren.“
Referent war der Schulleiter der Berufsbildenden Schulen in Uslar, Peter Albrecht, der sich über das rege Interesse und die lebhaften Diskussionen freute. Er plant, auch in Zukunft solche gemeinsamen Fortbildungsveranstaltungen regelmäßig durchzuführen. „Wir werden die Kooperation und den Austausch im Familienwerk auf jeden Fall noch weiter ausbauen. Hier haben wir in den zurückliegenden Jahren schon viel erreicht“, bestätigt Peter Albrecht und fügt lächelnd hinzu: „Über das große Interesse an dem Thema habe ich mich natürlich sehr gefreut – mit klarem Praxisbezug.“
Hintergrund: BBS Uslar
Seit über 30 Jahren sind die Berufsbildenden Schulen des Albert-Schweitzer-Familienwerks e.V. am Standort Uslar mit den Schwerpunkten „Pflegeberufe“ und „Fort- und Weiterbildungen“ tätig.
Die qualifizierte Ausbildung zur Pflegefachfrau / zum Pflegefachmann beginnt jährlich am 1. Oktober. Bewerbungen sind jederzeit möglich: www.bbs-uslar.de
Hintergrund: Albert-Schweitzer-Kinderdorf Uslar
Neben den acht Kinderdorffamilien, die für die Betreuung von 35 Kindern zuständig sind, gehören auch vier Erziehungsstellen mit insgesamt neun Kindern sowie Pflegefamilien zum Konzept des Uslarer Kinderdorfes. Drei Wohngruppen mit 27 stationären Plätzen, zusätzlich zwei Verselbständigungseinheiten, ein integrativer Kindergarten, ein Jugendcamp und ein Berufsförderzentrum runden das Angebot ab.
Alle Informationen sind auf der Website www.kinderdorf-uslar.de zu finden.
Foto: Albert-Schweitzer-Familienwerk e.V.