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Samstag, 23. November 2024 Mediadaten
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Landkreis Northeim (red). Mit einem leichten saisonüblichen Anstieg der Arbeitslosenzahlen gegenüber dem Vormonat endete in Südniedersachsen das Jahr 2022. Nach Angaben der Agentur für Arbeit Göttingen waren im Dezember 13.353 Menschen bei der Agentur für Arbeit und den Jobcentern der Region arbeitslos gemeldet, 116 bzw. 0,9 % mehr als im November. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist jedoch mit einem Plus von 1.206 (9,9 %) ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen. Die Arbeitslosenquote lag zum Jahresende bei 5,6 %. Vor Jahresfrist lag sie 0,6 Prozentpunkte unter dem aktuellen Wert.

Auf der anderen Seite gibt es weiterhin viele Jobangebote für Arbeitsuchende. Die Nachfragesituation ist nach wie vor stabil, wenn auch gegenüber dem Vorjahr auf einem etwas niedrigeren Niveau. Im Dezember meldeten Wirtschaft und Verwaltung 854 neue Arbeitsofferten bei der Agentur für Arbeit. Das waren 125 weniger als im November (-12,8 %) und 281 weniger als vor Jahresfrist (-24,8 %). Allerdings schlagen weiterhin 5.999 offene Stellenangebote im Agenturbezirk Göttingen zu Buche.

Klaus Voelcker, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Göttingen, schätzt den Arbeitsmarkt den gestiegenen Arbeitslosenzahlen und der gesunkenen Nachfrage zum Trotz als stabil ein: „Was wir auf der Seite der Unternehmen sehen, ist zwar eine gewisse Zurückhaltung bei der Meldung neuer offener Stellen, insbesondere aufgrund hoher Energiepreise und einer gewissen Investitions- und Konsumzurückhaltung. Doch der bereits gemeldete Bedarf ist weiterhin aktuell, wir registrieren bisher nur vereinzelte Stornierungen gemeldeter Stellen“, so der Arbeitsmarktexperte.

Der Anstieg der Arbeitslosenzahlen sei darauf zurückzuführen, dass seit Juni die Jobcenter für die Leistungsgewährung und Vermittlung ukrainischer Geflüchteter zuständig seien. Folglich werde diese Personengruppe nun auch in der Arbeitsmarktstatistik erfasst. Aktuell sind 1.347 Männer und Frauen aus der Ukraine arbeitslos gemeldet. Die Zahl der ukrainischen Arbeitsuchenden, die neben den Arbeitslosen bspw. auch Geflüchtete abbildet, die derzeit an Qualifizierungsmaßnahmen wie etwa Sprachkursen teilnehmen, beträgt 2.345. „Sobald die Deutschkenntnisse ein gewisses Grundniveau erreichen, gibt es gute Beschäftigungsmöglichkeiten für die Geflüchteten. Gemeinsam mit dem Jobcenter Landkreis Northeim, der Integrationsinitiative „Niedersachsen packt an“ und dem Amt für regionale Landesentwicklung Braunschweig veranstalten wir daher am 25. Januar in Northeim eine Stellenbörse, die sich schwerpunktmäßig an diese Zielgruppe richtet. Für die Veranstaltung in der Stadthalle gibt es noch einige wenige freie Plätze, für die sich Betriebe aus dem Landkreis Northeim gerne kurzfristig anmelden können“, berichtet Voelcker. Interessierte Unternehmen können sich für die kostenfreie Teilnahme online anmelden unter www.eveeno.com/perspektivenortheim.  

Unterbeschäftigung

Ergänzend zur gesetzlich definierten Arbeitslosenzahl veröffentlicht die Agentur für Arbeit Angaben zur Unterbeschäftigung. Dazu zählen zusätzlich zu den Arbeitslosen solche Personen, die nicht als arbeitslos gelten, die aber z.B. im Rahmen von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen gefördert werden. Die Unterbeschäftigung betrug nach vorläufigen Angaben im Dezember 18.091. Damit stieg der Wert um 1.828 bzw. 11,2 % im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Göttingen im Jahresverlauf

Von den Auswirkungen der Corona-Pandemie war zu Beginn des Jahres 2022 nichts mehr zu spüren, denn ab Dezember 2021 unterschritten die Arbeitslosenzahlen bereits die Vor-Corona-Werte. Im Juni haben die Jobcenter die Zuständigkeit für die nach Deutschland geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainer übernommen, so dass in der Folge in den Monaten Juni bis August ein deutlicher Anstieg der Arbeitslosenzahlen zu beobachten war. Auf einem höheren Niveau folgt die Entwicklung der Arbeitslosenzahlen inzwischen wieder dem regional üblichen saisonalen Verlauf

Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den Landkreisen

In den beiden zum Agenturbezirk zählenden Landkreisen Göttingen und Northeim stieg die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat leicht an. Die Zahlen lagen in beiden Landkreisen allerdings deutlich über dem Dezember-Wert 2021.

Der Landkreis Göttingen beendete das Jahr mit einer aktuellen Arbeitslosenquote von 5,6 %. Damit lag die Quote 0,5 Prozentpunkte über dem Wert des Vorjahresmonats. In absoluten Zahlen bedeutet dies für den Landkreis Göttingen, dass im Dezember 9.526 Menschen arbeitslos gemeldet waren. Verglichen mit dem November-Wert waren dies 98 mehr (+1,0 %), gegenüber dem Vorjahresmonat stieg die Zahl um 800 (+9,2 %).

Im Landkreis Northeim waren im zurückliegenden Monat 3.827 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 18 mehr als im November (+0,5 %). Allerdings ist auch hier gegenüber dem Vorjahresmonat ein deutliches Plus von 406 Arbeitslosen zu verzeichnen (+11,9 %). Die Arbeitslosenquote beträgt aktuell 5,5 % und liegt damit 0,6 Prozentpunkte über dem Wert des Vorjahresmonats.

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