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Sonntag, 24. November 2024 Mediadaten
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Göttingen (red). Gute Nachrichten kommen vom Arbeitsmarkt: Allen wirtschaftlichen Beeinträchtigungen zum Trotz, mit denen Unternehmen derzeit zu kämpfen haben, präsentiert sich der Arbeitsmarkt in der Region weiterhin stabil. So sank die Zahl der Arbeitslosen im Oktober im Agenturbezirk Göttingen gegenüber dem Vormonat um 144 auf 13.480 (-1,1 %). Allerdings blieb dieser saisonal übliche Rückgang etwas hinter der durchschnittlichen Oktober-Entlastung des Arbeitsmarktes in den letzten Jahren zurück. Den Wert des Vorjahresmonats übersteigt die aktuelle Arbeitslosenzahl allerdings um 1.098 bzw. 8,9 %.

Hier bilden sich in den Zugängen insbesondere die ukrainischen Geflüchteten ab, die seit Juni von den Jobcentern betreut werden. Auch die Zahl der neu gemeldeten Arbeitsstellen verbesserte sich gegenüber dem Vormonat leicht. Im Oktober meldeten Wirtschaft und Verwaltung insgesamt 967 Arbeitsofferten bei der Arbeitsagentur, 52 bzw. 5,7 % mehr als im September. Gegenüber dem Vorjahresmonat waren es allerdings 111 Stellen weniger (-10,3 %).

Der aktuelle Stellenbestand umfasst insgesamt 6.343 Arbeitsangebote, 317 mehr als vor Jahresfrist (+5,3 %). Mit 75 % richtet sich der Großteil der Offerten an Fachkräfte, Experten und Spezialisten. Klaus Voelcker, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Göttingen, führt zu dieser Entwicklung aus: „Dass der Arbeitsmarkt sich trotz vielfältiger Herausforderungen recht solide präsentiert, hängt nicht zuletzt damit zusammen, dass Unternehmen in Zeiten des Fachkräftemangels ihre gut ausgebildeten und eingearbeiteten Beschäftigten halten wollen. Denn in vielen Bereichen können Betriebe nicht sicher sein, eine freie Stelle zeitnah neu- oder wiederzubesetzen. Das Thema Fach- und Arbeitskräftemangel begleitet uns also inzwischen auch in wirtschaftlich schwierigen Phasen.“

Für Menschen auf Arbeitsuche seien die Zeiten dementsprechend gut, auch in der Krise werde Personal gesucht. Eine Möglichkeit, die Nachfrage von Unternehmen zu decken, sieht Voelcker in einer Erhöhung der Erwerbstätigkeit von Frauen.

„Viele Frauen unterschätzen die Chancen für eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung während oder nach einer Familienphase. Dabei sind die Chancen so gut wie selten zuvor.“ Um gerade Frauen über die Chancen am Arbeitsmarkt, über Arbeits-, Einstiegs- und Qualifizierungsangebote zu informieren, hat die Agentur für Arbeit gemeinsam mit der Koordinierungsstelle Frauen und Wirtschaft Stadt und Landkreis Göttingen am 3. November, 9:00 bis 13:00 Uhr, den FrauenInfoTag in der Göttinger Arbeitsagentur organisiert.

46,7 % der Arbeitslosen in der Region sind weiblich. Von den 180.784 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in den Landkreisen Göttingen und Northeim sind 47,9 % Frauen. Mit 57,5 % stellen sie den größeren Teil der 38.126 geringfügig entlohnten Beschäftigten in der Region.

Unterbeschäftigung

Ergänzend zur gesetzlich definierten Arbeitslosenzahl veröffentlicht die Agentur für Arbeit Angaben zur Unterbeschäftigung. Dazu zählen zusätzlich zu den Arbeitslosen solche Personen, die nicht als arbeitslos gelten, die aber z.B. im Rahmen von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen gefördert werden1. Die Unterbeschäftigung betrug nach vorläufigen Angaben im Oktober 17.760. Damit stieg der Wert um 1.337 bzw. 8,1 % im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Göttingen im Jahresverlauf

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie und des damit verbundenen ersten Lockdowns, die im Frühjahr 2020 zu einem deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit führten, waren zu Beginn des Jahres 2022 nicht mehr zu spüren, denn ab Dezember 2021 unterschritten die Arbeitslosenzahlen bereits die Vor-Corona-Werte. Im Juni haben die Jobcenter die Zuständigkeit für die nach Deutschland geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainer übernommen, sodass in der Folge in den Monaten Juni bis August ein Anstieg der Arbeitslosenzahlen zu beobachten war. Auf einem höheren Niveau folgt die Entwicklung der Arbeitslosenzahlen inzwischen wieder dem erwartbaren saisonalen Verlauf.

Entwicklung in den Landkreisen des Arbeitsagenturbezirkes Göttingen

In den zum Agenturbezirk Göttingen gehörenden Landkreisen Northeim und Göttingen entwickelte sich die Arbeitslosigkeit gleichermaßen: Gegenüber dem Vormonat sanken die Zahlen. Allerdings liegen die Daten über den Oktober-Werten des Vorjahres. Hier spiegelt sich der Zugang der ukrainischen Geflüchteten in die Zuständigkeit der Jobcenter wider. Im Landkreis Northeim waren im Oktober insgesamt 3.910 Menschen bei der Arbeitsagentur und dem Jobcenter arbeitslos gemeldet. Das waren 92 bzw. 2,3 % weniger als im September, allerdings 473 bzw. 13,8 % mehr als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote beträgt aktuell 5,6 % und liegt damit 0,7 Prozentpunkte über der Oktober-Quote 2021.

Im Landkreis Göttingen liegt die aktuelle Arbeitslosenquote ebenfalls bei 5,6 %, der Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat beträgt hier 0,4 Prozentpunkte. Im zurückliegenden Monat waren im Landkreis Göttingen 9.570 Menschen bei den Jobcentern und der Arbeitsagentur gemeldet, 52 weniger als im September (-0,5 %). Gegenüber Oktober 2021 stieg die Zahl jedoch um 625 bzw. 7,0 %.

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