Delligsen/Einbeck (red). Die diesjährige Vertreterversammlung der Volksbank eG in Alfeld, Bad Gandersheim, Bockenem, Einbeck, Langelsheim und Seesen fand in Delligsen im Festsaal statt. Rüdiger Berkhan, Aufsichtsratsvorsitzender der Volksbank eG, begrüßte die zahlreich erschienenen Vertreter und die Repräsentanten der umliegenden Volksbanken sowie die Bürgermeister und Pressevertreter. Berkhan stellte die Beschlussfähigkeit der Vertreterversammlung fest und übergab das Wort an die Vorstandsmitglieder der Volksbank eG, Dieter Brinkmann und Dr. Jörg Hahne.
Auch Dieter Brinkmann begrüßte die Anwesenden. Bevor er mit seinem Rückblick über das vergangene Geschäftsjahr begann, zeigte er einen kurzen Film, der die wichtigsten Ereignisse des Jahres 2016 aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport zusammenfasste. Er nahm insbesondere Bezug auf die Förderung der Region und würdigte die ehrenamtliche Arbeit der vielen Vereine und Einrichtungen. „Ohne deren Engagement wäre unsere Region ein großes Stück ärmer.“ In diesem Zusammenhang stellte er auch den myvoba-VereinsContest vor, den die Volksbank eG sehr erfolgreich in diesem Jahr auf ihrem Facebook-Auftritt veranstaltet hat.
Im Anschluss an Dieter Brinkmanns Ausführungen sprach Vorstandsmitglied Dr. Jörg Hahne über das vergangene Geschäftsjahr. Er zeigte sich mit dem Verlauf des Geschäftsjahres 2016 zufrieden und ging auf einzelne Zahlen besonders ein. Beim Kreditgeschäft konnte ein Zuwachs von ca. 5,7 Mio. Euro auf nunmehr 543 Mio. Euro verzeichnet werden. „Wir haben eine gute Streuung nach Größenklassen und Branchen“, berichtete Dr. Hahne. Besonders die starke Nachfrage nach Darlehen für den Erwerb von Wohnimmo-bilien sowie deren Modernisierung führte zu der positiven Steigerung. Nach wie vor ist das Zinsniveau niedrig.
Bei den Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren und Fonds verzeichnete die Volksbank eG eine Steigerung um 18 Mio. Euro. „Die Eigenanlagenstrategie ist weiterhin als konservativ zu bezeichnen“, sagte Hahne, „auch hierbei achten wir auf die Bonität der Portfolios.“
Ein weiterer wesentlicher Posten in der Bilanz der Volksbank eG sind die Kundeneinlagen. „Diese Guthaben bei uns haben sich um 30 Mio. Euro auf 810 Mio. Euro erhöht“, erläuterte der Vorstand der Volksbank eG. Das stärkste Wachstum war bei den Sichteinlagen zu beobachten, das mit den weiterhin bestehenden Unsicherheiten am Kapitalmarkt zusammenhängt. „Dies ist ein Trend, der bei den anderen Banken im Genossenschaftsverband ebenfalls zu beobachten ist.“
Auch die Guthaben bei den Verbundpartnern der genossenschaftlichen FinanzGruppe, dies sind die R+V Versicherung, die Union Investment und die Bausparkasse Schwäbisch Hall, haben sich positiv entwickelt. „Unter Hinzurechnung der Guthaben bei diesen Verbundunternehmen sind unsere Einlagen, d.h. Ihre Guthaben, um 46 Mio. Euro auf 1.362 Mio. Euro gestiegen“, berichtete Hahne. „Eine beachtliche Größenordnung.“
Die Bilanzsumme wies knapp 1 Mrd. Mio. Euro aus und konnte gegenüber dem Vorjahr um 30 Mio. gesteigert werden. Das bilanzielle Eigenkapital belief sich zum Ende des Geschäftsjahrs 2016 auf 113,2 Mio. Euro. „Damit verfügen wir über eine gute Eigenkapitalausstattung“, fasste der Volksbank-Vorstand zusammen und ergänzte: „ Wir sind auf gutem Kurs.“
Für das abgelaufene Geschäftsjahr 2016 wird ein Bilanzgewinn von 1.440 Mio. Euro ausgewiesen. Beim Bewertungsergebnis zeigt sich eine Entlastung gegenüber den Vorjahreswerten. „Trotz ansteigender Renditen nach der US-Wahl Ende des letzten Jahres blieben die zinsinduzierten Kurswertabschreibungen unter dem Niveau aus 2015“, resümierte Hahne. Die Ergebnissituation bezeichnete Hahne als stabil. Das Zinsergebnis stand auch im Geschäftsjahr 2016 unter dem Einfluss des anhaltend niedrigen Zinsniveaus. „Mit den Erträgen aus dem Vermittlungsgeschäft BSH, R+V Versicherung, Union Investment, Wertpapiergeschäft und dem Zahlungsverkehr sind wir zufrieden“, fuhr Hahne fort.
Im weiteren Verlauf sprach er über den Vorschlag zur Gewinnverwendung. Aufsichtsrat und Vorstand schlugen vor, aus dem Bilanzgewinn 1 Mio. Euro in die Rücklagen einzustellen. Jeweils 500.000 Euro sollen in die gesetzliche Rücklage und in andere Ergebnisrücklagen fließen. „Des Weiteren empfehlen wir, an unsere Mitglieder eine 4-prozentige Dividende auf die Geschäftsguthaben zu zahlen“, sagte Hahne. In der Summe macht dies 439.611,94 Euro. Mit dem Gewinnvortrag in Höhe von 462,54 Euro ergeben sich insgesamt 1.440.074,48 Mio. Euro, was der Höhe des Bilanzgewinns entspricht. Im weiteren Verlauf der Veranstaltung stellte der Aufsichtsratsvorsitzende Rüdiger Berkhan diesen Antrag zur Abstimmung, dem die Vertreter einstimmig folgten.
Die Verantwortlichen der Volksbank eG sind mit dem Ergebnis des Geschäftsjahres sehr zufrieden. „Das Geschäftsmodell „Mehr Werte für Menschen“ hat sich in der Region, in der die Volksbank eG seit mehr als 150 Jahren aktiv ist, sehr gut bewährt“, ist sich Dr. Hahne sicher. Anschließend berichtete der Aufsichtsratsvorsitzende Rüdiger Berkhan über die Tätigkeiten des Aufsichtsrates aus dem Berichtsjahr 2016. Er bedankte sich im Namen des Aufsichtsrates beim Vorstand und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die geleistete Arbeit. Zum Bericht des Aufsichtsrates über die gesetzliche Prüfung übergab Rüdiger Berkhan an den stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden Dierk Fingerhut.
Die zusammenfassenden Schlussbemerkungen aufgrund der stattgefundenen Verbandsprüfungen wurden verlesen mit der Information, dass der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk erteilt wurde. Rüdiger Berkhan stellte in den folgenden Tagesordnungspunkten die Feststellung des Jahresabschlusses 2016 sowie die vorgeschlagene Gewinnverwendung sowie die Entlastung des Vorstandes und des Aufsichtsrates den Vertretern zur Abstimmung vor. Der folgende Tagesordnungspunkt befasste sich mit den Wahlen zum Aufsichtsrat. Rüdiger Berkhan, Dierk Fingerhut, Dr. Elmar Böhm, Gerd Huchthausen, Norbert Luther und Wilhelm Meyer schieden turnusgemäß aus dem Aufsichtsrat aus. Entsprechend der Satzung ist bei allen eine Wiederwahl zulässig, bei der die Vertreter einstimmig für die Fortsetzung der aufsichtsrechtlichen Tätigkeit bei den genannten Herren votierten.
Im nächsten Tagesordnungspunkt sprach Dieter Brinkmann über die geplante Verschmelzung mit der Volks- und Raiffeisenbank eG Leinebergland, der übrigens bei der Vertreterversammlung der Volks- und Raiffeisenbank eG Leinebergland am Vorabend mit überwältigender Mehrheit zugestimmt wurde. Brinkmann informierte die Anwesenden über den für den 1. Januar 2018 vorgesehenen Zusammenschluss und erläuterte den Entwurf des Verschmelzungsvertrages. „Fusionsbedingte Kündigungen wird es nicht geben“, so der Vorstand der Volksbank eG. Anne Mahler, Abteilungsleiterin Prüfung Betreuung Banken – Niedersachsen Süd vom Genossenschaftsverband e.V., verlas das Verschmelzungs-gutachten des Genossenschaftsverbandes. Im Anschluss erfolgte durch den Aufsichtsratsvorsitzenden der Volksbank eG, Rüdiger Berkhan, die Beschlussfassung über die Verschmelzung mit der Volks- und Raiffeisenbank eG Leinebergland und die Zustimmung zum Entwurf des Verschmelzungsvertrages. Die Vertreterversammlung stimmte dem Beschluss mit einer überwältigenden Mehrheit von 105 Stimmen und einer Gegenstimme.
Der Entwurf des Verschmelzungsvertrages sieht weiterhin vor, dass aus dem Bereich der Volks- und Raiffeisenbank eG Leinebergland als Übertragende Kreditgenossenschaft zwei Aufsichtsratsmitglieder in den Aufsichtsrat der Volksbank eG, Seesen, aufschiebend bedingt auf die Eintragung der Verschmelzung gewählt werden. Cord Warnecke und Dirk Knackstedt aus Delligsen wurden anschließend von der Vertreterversammlung in den Aufsichtsrat gewählt.
Vorstand und Aufsichtsrat dankten den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die stets freundlich, kompetent und erfolgreich für die Mitglieder und Kunden der Volksbank eG gearbeitet haben. Weiterer Dank galt den Mitgliedern des Aufsichtsrates für die konstruktive Zusammenarbeit im abgelaufenen Geschäftsjahr. Zum Abschluss bedankte sich Rüdiger Berkhan für die Teilnahme an der Vertreterversammlung für das Geschäftsjahr 2016.
Fotos: Volksbank eG