Göttingen (r). Er gilt bisher als der beste Fußballer von Göttingen und vom 1. SC Göttingen 05. In den den 60er Jahren hat er zusammen mit den „Rebellen“ (so wurde die Mannschaft von 05 damals von der Bild-Zeitung betitelt) für Furore gesorgt und maßgeblich dazu beigetragen das der 1. SC Göttingen 05 und die ganze südniedersächsische Region von der 1. Fußballballbundesliga träumen konnte. Kurt genannt „Kurtchen“ Krauß wurde heute vor 80 Jahren in Göttingen geboren. Mit 10 Jahren hat Kurt Krauß das Fußballspielen bei der SVG Göttingen angefangen. Reichlich Talent, eine feine Technik und ein enormer Ehrgeiz beförderten ihn mit 17 Jahren in die Jugend-Nationalmannschaft.

„Das war natürlich enorm Eindrucksvoll. Wir haben vor Kulissen gespielt die keiner von uns gewöhnt war.“ Insgesamt sieben Mal trug Krauß das Trikot mit dem Bundesadler. Beim FIFA-Jugendturnier in Bulgarien mit teilweise 60.000 Zuschauern bei den Spielen führte Krauß die deutsche Elf sogar als Kapitän an. Krauß bestritt darüber hinaus auch noch 21 Partien für die NFV-Auswahl. 1960 wechselte er zu Arminia Hannover. Bereits ein Jahr später wechselte er „der Liebe wegen“ zurück an den Sandweg zur SVG Göttingen. Anschließend spielte er für Borussia Fulda und dann folgte ab Sommer 1964 nach einer „Jagd“ durch die Rhön von Trainer Fritz Rebell (Borussia Fulda wollte Kurt Krauß auf jeden Fall in Fulda bleibt) seine große Zeit beim 1. SC Göttingen 05.

Er hat die beste Zeit vom 1. SC Göttingen 05 und vom Göttinger Fußball maßgeblich mitgeprägt. 1966, 1967 und 1968 wurde er mit seinem 1. SC Göttingen 05 jeweils Vizemeister in der Regionalliga Nord unter dem legendären Trainer Fritz Rebell. „Meine schönsten Jahre als Fußballer habe ich bei Göttingen 05 gehabt“, so „Kurtchen“ Krauß wie er liebevoll noch heute genannt wird. 1966 verpasst er mit seinem 1. SC Göttingen 05 noch die Aufstiegsrunde zur 1. Bundesliga und verliert mit 05 die Relegationsspiele zur Aufstiegsrunde zur 1. Bundesliga gegen den 1. FC Saarbrücken. 1967 scheitert er mit 05 noch deutlich in der Aufstiegsrunde zur 1. Bundesliga, aber 1968 kommt die große Stunde. Denkbar knapp verpasst er mit dem 1. SC Göttingen 05 den Aufstieg in die 1. Bundesliga, zweimal 5 Minuten fehlen zum Aufstieg in die 1. Bundesliga. Unvergesslich das Aufstiegsspiel gegen Hertha BSC Berlin im Berliner Olympiastadion vor 75.000 Zuschauern.

Viele gute Spieler, der Teamgeist und Trainer Rebell waren die Garanten für den Höhenflug. „Fritz Rebell war ein absoluter Experte. Er war immer ehrlich und machte ein gutes, aber hartes Training. Ein Glücksfall für 05 und für mich.“ Sogar ein Angebot vom FC Bayern München hatte Kurt Krauß zu dieser Zeit, doch der damalige Legendäre 05-Betreuer Franz „Keks“ Müller sorgte dafür, dass Kurt Krauß zum Wehrdienst in der Zietenkaserne anzutreten hatte. Statt Doppelpass mit Franz Beckenbauer hieß es antreten zum Appell. Pech für Kurt Krauß, aber welch ein Glück für 05. Ein Bundeswehrturnier führte dann zu Ärger mit 05-Trainer Reinhard Roder und dem Spielerende von Kurt Krauß im Sommer 1973 beim 1. SC Göttingen 05. Danach heuerte er als Spielertrainer beim SC Weende an. Drei Mal ist er zum SC Weende als Trainer gegangen und drei Mal mit dem SC Weende aufgestiegen. Darüber hinaus war Kurt Krauß noch als Trainer bei der SVG, beim FC Grone, beim SV Südharz und in Klein Lengden tätig. Auch bei seinem 1. SC Göttingen 05 war Kurt Krauß als Trainer tätig. Seit 1961 ist er mit Liesa verheiratet (Endes des Jahres feiert das Ehepaar Krauß Diamantenhochzeit) und hat einen Sohn Kirjan (50). Er lebt immer noch in Göttingen.

Fotos: 1. SC Göttingen 05