Northeim (hakö). Da war sie wieder, diese einmalige Atmosphäre, die große Begeisterung auf den Rängen der über 40-jährigen Schuhwallhalle. Vor prächtiger Kulisse gewannen am Sonntag die Oberliga-Handballer des Northeimer HC ihr Heimspiel gegen HF Helmstedt-Büddenstedt am Ende souverän mit 27:23 (10:13). Die Mannschaft steht damit unmittelbar vor Meisterschaft und Aufstieg.
Dieses Match verlief wieder ganz nach dem Geschmack des Publikums. Es knisterte unter dem Hallendach. Da gab es prickelnde Spielszenen, tempogeladene Gegenstöße. Glänzende Abwehrparaden der Keeper und nicht zuletzt einen blendend aufgelegten Hallensprecher. Applaus in der Pause bei der Ehrung der Jugendmannschaften.
Damit springt die Ampel auf "Grün" für die Entscheider in Verwaltung, Politik und Wirtschaft. Hier, weit im Süden des Landes, nimmt der Sport gewaltig an Fahrt auf. Nach dem Kunstrasenplatz für die ambitionierten Oberliga-Kicker des FC Eintracht Northeim sollten sich diejenigen, die unseren Kreis fit machen wollen in punkto sportlicher Infrastruktur, endlich ein Herz nehmen und für einen dringend notwendigen Hallenneubau plädieren und realisieren. Die Schuhwallhalle ist derart marode. Der Verband stellt Bedingungen in der höheren Liga.
Auf der Tribüne sah man sie am Sonntag jubeln, Mitglieder des Rates und des Kreistages, Vertreter aus den Chefetagen der Wirtschaft. Sie alle "nickten", applaudierten lautstark, sahen sie doch nicht zum ersten Mal hochklassigen Sport in der "Schuhwallhölle".
Der NHC und die Eintracht stehen mit ihren Leistungen in erster Reihe. Die beiden Vereinsgrößen sind das Sammelbecken, sind der Magnet für talentierte Balljongleure aus der Region. Sie alle kommen gern nach Northeim, Studenten aus der Unistadt Göttingen, Leistungswillige aus dem Harz-Weser-Raum, inzwischen auch aus anderen Bundesländern.
Der Politik wünscht man in den nächsten Tagen und Wochen nicht nur Mut, sie muß beweisen, daß sie es schafft, zusammen mit couragierten Großunternehmen, der liebenswerten Stadt an der A7 ein besonderes Gesicht zu geben, ihr optimale Entwicklungschancen mit idealen Sportstätten nicht zu verbauen. Es ist endlich Zeit, daß sich in der Kommunalpolitik etwas bewegt zum Positiven und am Bedarf orientiert. Es dürfte wohl kein Weg an einem Hallenneubau vorbei führen.
"Kopf hoch, Blick nach vorn und mit klaren, deutlichen Entscheidungen auch einem hoffnungsvollen Nachwuchs, Kindern und Jugendlichen eine Heimat geben", meint Northeim-News-Redakteur Hartmut Kölling. Die Handballer und Fußballer, diese sympathischen Großfamilien mit ihren Fangemeinden am Rhumestrand, prägen das Bild unserer Stadt, zeigen, daß hier, im Herzen Deutschlands, ganz, ganz großer Sport zu Hause ist.
Fotos: hakö