Northeim (hakö). Das war wirklich ein zu Herzen gehendes Sportevent. Über 350 Zuschauer verfolgten am Freitag das vom KreisSportBund/KSB Northeim-Einbeck in Zusammenarbeit mit dem Freundeskreis der Deutschen Blindenfußball Nationalmannschaft (FDBFN) und Vereinsvertretern unter anderem vom FC Eintracht Northeim, TSV Hammenstedt und TSV Gillersheim veranstaltete Blindenfußball Länderspiel zwischen Deutschland und dem amtierenden Vize-Europameister Türkei im Northeimer Gustav-Wegner-Stadion. Der Eintritt war frei. Gesammelt wurden Spenden für die türkischen Erdbebenopfer. Viel Lob erntete das außergewöhnliche gastronomische Angebot und die musikalischen Beiträge. Am Ende gewann das deutsche Team durch ein Tor von Ali Can Pektas mit 1:0. Im Anschluss standen sich die beiden Mannschaften noch einmal im Sechs-Meter-Schießen gegenüber, das die Türkei mit 3:2 für sich entschied. Das "Rückspiel" gewann die Türkei mit 2:1 am Sonntag in Göttingen. Beide Begegnungen dienten der Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft, die im August im englischen Birmingham stattfindet.

Neben dem stellvertretenden Landrat Dr. Christian Eberl begrüßte der Northeimer Bürgermeister Simon Hartmann Mannschaften und Zuschauer: "Mit dieser Veranstaltung fördern wir jedoch nicht nur das kulturelle und sportliche Miteinander, wir ebnen auch den Weg zu einer offeneren Gesellschaft. Das gesellschaftlich wichtige Thema Inklusion wird forciert. In dieser Sportart ist es selbstverständlich, dass Menschen ohne Behinderung Menschen mit Behinderung eine Hilfestellung geben und sogar solch eine, dass diese zu sportlichen Höchstleistungen fähig sind. Das finde ich so beeindruckend, aber auch berührend zugleich und danke ganz herzlich". Sebastian Penno richtete als Schirmherr seinen Dank an die Organisatoren und finanziellen Unterstützerinnen und Unterstützer, ebenso an die vielen Helferinnen und Helfer. Landrätin Astrid Klinkert-Kittel hatte im Vorfeld des Länderspiels bereits hingewiesen: "Blindenfußball steht für Selbstvertrauen und Leistungsfähigkeit. Er ist Ausdruck von Lebensfreude und Lebensqualität". Begeisterung über eine gelungene Veranstaltung zeigten auch Dr. Rolf Husmann, Vorsitzender des Freundeskreises FDBFN, und Hans-Jürgen Ehrlich, immerhin seit November im Einsatz für diese, seine Herzensangelegenheit.

Fotos: Hartmut Kölling