Northeim (hakö). „Ein Kessel Buntes“ – so kann der augenblickliche Zustand der Triathlon-Freunde Northeim beschrieben werden. Mit Bestürzung und Entsetzen habe ich das „Wellenreiten“ der zurück getretenen Schatzmeisterin der TFN in den sozialen Netzen verfolgt. Sie erhebt schwere Vorwürfe gegen das Ehrenamt, spricht gar von „falschen Karten“ bei den Vorstandswahlen. Ja, wenn es denn tatsächlich so wäre, müsste eigentlich der gesamte TFN-Vorstand sofort das Handtuch schmeißen. Diese Verbalattacken gehören nicht in den öffentlichen Raum. Für „übles Nachtreten und Meckern“ gibt es beim Fußball die rote Karte. Aber die hat sie sich selbst gegeben mit dem Rückwärtsgang. Ihre Vorwürfe sind allesamt „erstunken und erlogen“.
Ich habe die Triathlon-Freunde Northeim über lange Jahre erfolgreich begleitet als Pressesprecher und Fotograf, habe stets den Kontakt zu den lokalen und regionalen Medien gesucht. Ich erinnere mich gern an die Pressekonferenzen im Bistro, bei Cafe Ahrens und im Hotel Deutsche Eiche. Es hat mir außerordentlichen Spaß gemacht, den Triathlon am großen Freizeitsee und den Northeimer Stadtlauf zu begleiten mit der Kamera. Wollte den Events ein positives, sympathisches Bild geben zum Wohle der „Sportstadt Northeim“ und das oft gemeinsam mit meinem Freund Horst Lange, Pressefotograf beim Kreis-Feuerwehrverband.
In letzter Zeit war es nicht immer einfach mitzuhalten mit dem autoritären, selbstherrlichen Führungsstil der Vereinsspitze. Das Zwischenmenschliche im Umgang mit sensiblen Mitgliedern blieb größtenteils auf der Strecke. Die TFN sind ein kleiner Verein, meistens auf Helferinnen und Helfer angewiesen. Da kam dann schon Freude auf, als der emsig-bemühte Sportwart für Unterstützung warb und aus den Reihen der Harz-Weser-Werkstätten (s)eine Helferschar an die Strecke brachte. Vorsitzender und Schatzmeisterin, eine fragwürdige Konstellation. Eine Art unglücklich, aber durchaus gewollte Personalunion. Ein (Lehrer-)Ehepaar in der Chefetage, an den Hebeln der „Macht“.
Unglücklicher konnte die Ämterverteilung nicht sein. Vieles bleib „auf der Strecke“, Fragen blieben unbeantwortet. Auf angeblichen Wunsch der Ermittlungsbehörden gab die Ex-Schatzmeisterin nach eigenen Angaben die komplette Mitgliederliste heraus, ohne den Vorstand bzw. die Mitglieder zu informieren. Meiner Ansicht nach ein Verstoß gegen das Datenschutzgesetz. Die Mitglieder standen plötzlich unter „Generalverdacht“. Die lange im Raum stehende Frage nach einer Weichenstellung für die Zukunft blieb im Anlauf schon stecken. Vor dem Hintergrund einer möglichen „Überalterung“ darf ein moderner Verein ein Auge darauf werfen. Frisches Blut in Form von Anwerbung professionellen Personals hätte für mich bedeutet, es geht voran. Der TFN-Vorsitzende zog es jedoch vor, als Doping-Experte der Deutschen Triathlon-Union seine Bühnen außerhalb von Northeim zu suchen.
Beide, Vorsitzender und ehemalige Schatzmeisterin sprechen von angeblicher Arbeitsüberlastung, waren aber auch nicht bereit, in all den Jahren Aufgaben abzugeben. Aus diesem Grund kündigte die stellvertretende Vorsitzende vor wenigen Monaten nach Jahren blanker Enttäuschung. Ihr, Mutter von drei kleinen Kindern, wurde zudem vorgehalten, die Zeit lieber zu Hause zu verbringen als am Vorstandstisch. Eine menschliche Tragödie. Zu verantworten von den Machthungrigen im TFN-Vorstand.
Die Vorstandsspitze hat in meinen Augen eklatante Führungsschwäche bewiesen und arge Defizite im menschlichen Bereich. Ich wünsche mir einen Neubeginn mit Fachexperten, klug und intelligent genug, einen Verein zu führen und zu vertreten auf gesellschaftlicher Bühne: Warum nicht mit Paul Lehmann von der Realschule?! Oder auch unter einem anderen Namen, wie Laufgemeinschaft Northeim. Es könnte auch eine Angliederung zu den Handballern ratsam erscheinen. Und dann ran an den nächsten Northeimer Stadtlauf. Übrigens haben sich nach ersten Pressemeldungen in den letzten Jahren zurück getretene Mitglieder gemeldet, die wieder mitmachen wollen, aber nur unter neuer Führung. Der Kreissportbund wird die Szenerie beobachten.
Es sollte doch womöglich kein Zeichen finanzieller Schräglage sein, wenn der Vorsitzende das plötzliche Gespräch mit dem Northeimer Bürgermeister sucht, um 600,- Euro Jahrespacht für den Strandabschnitt am Freizeitsee erlassen zu bekommen für 2017, das in die Sportannalen der Stadt als „kalt erwischt“ eingehen dürfte. Aber bitte noch vor dem 15. Oktober wegen des angekündigten Abwahlverfahrens des Rathaus-Chefs.
Dringender Appell an die Vernunft: Karten neu mischen, Macher anwerben, Sponsoren ins Boot nehmen und los geht´s! Vielleicht sogar schon mit einem „Wieter-Crosslauf“ im kommenden Frühjahr zum Saisonauftakt. Schulen, Vereine und Unternehmen, wie auch Einzelläufer wären mit Begeisterung dabei, wie man hört.
Foto: hakö