Northeim (lpd). Mit der Einführung des Digitalfunks im Bereich der Feuerwehren und des Rettungsdienstes war klar, dass auch das Leistellensystem erneuert werden muss. Nachdem sich der Landkreis Northeim von anfänglichen Überlegungen zu einer Zusammenarbeit mit dem Landkreis Göttingen verabschiedet hatte, wurde die neue Software beschafft. Achtzehn Monate hat die Implementierung des neuen Systems nach den Worten von Maik Swiridow gedauert, der als EDV-Verantwortlicher Disponent maßgeblich an der notwendigen Erfassung der Daten beteiligt war, bevor sie jetzt offiziell von Landrätin Astrid Klinket-Kittel in Betrieb genommen werden konnte.
Celios 7, so heißt das neue Leitstellensystem, schlägt den Disponenten im Einsatzfall auf Basis einer eigenen Routenberechnung das am schnellsten erreichbare Rettungsfahrzeug vor. Für Notfallpatienten kann dies entscheidende Minuten bedeuten, die die Hilfe schneller vor Ort ist. Dabei berücksichtigt das System sogar Straßensperrungen. „Entscheiden muss letztlich weiterhin der Disponent“, so Kai Reichelt, Leiter der Einsatzleitstelle, der Landrätin Astrid Klinkert-Kittel sowie den Mitgliedern des Ausschusses für Brand- und Katastrophenschutz, die Vorzüge und Möglichkeiten des neuen Einsatzleitsystems erläuterte. Auch verfügt die Software über zukunftssichere Schnittstellen, Statusmeldungen der Einsatzfahrzeuge erfolgen per Knopfdruck, das System ist eCall fähig und hat rund 4.000 Objekte erfasst, zu denen detaillierte Informationen für den Einsatzfall gespeichert sind.
„Wir haben gemeinsam mit den zuständigen Stadt- und Gemeindebrandmeistern auch die Alarm- und Ausrückordnungen aktualisiert und fortgeschrieben“, so Kai Reichelt weiter.
Obwohl kein Testlauf möglich war, hat die Umstellung auf das neue System nach den Ausführungen der beiden Rettungsdienstexperten reibungslos geklappt. „Ein wenig angespannt waren wir schon, ob ohne vorherigen Testbetrieb alles klappt“, so Maik Swiridow. Dank der guten Vorarbeit ist der komplette Systemwechsel letztlich aber reibungslos gelungen.
Von der Verwendung der Geokoordinaten profitieren die Rettungsdienste, denn diese werden über eine Navigation zum Zielort geführt.
Etwa 300.000 Euro hat das neue Einsatzleitsystem gekostet: Eine wichtige Investition in die digitale Zukunft des Rettungsdienstes im Landkreis Northeim, die nicht nur zu Arbeitserleichterungen der Einsatzkräfte und der Leitstellendisponenten beiträgt, sondern auch kostbare Minuten bei der Rettung von Menschenleben liefern kann.
Foto: lpd