Hollenstedt (hakö). Mit einer Bürger-Information zum Windpark vor Hollenstedt hat jetzt Ortsbürgermeister Uwe Schwoch die Öffentlichkeit an der Bölle sensibilisiert. Mit einem sehr übersichtlich gestalteten Flyer ruft er seine  Hollenstedter dazu auf, Meinungen und Fragen zu diesem brandaktuellen Thema einzusenden. Sobald es coronabedingt wieder möglich ist, heißt es, werde der Ortsrat auf einer Informationsveranstaltung Antworten finden.

Uwe Schwoch: "Leider beeinträchtigt die Coronapandemie auch zu Beginn dieses Jahres weiterhin unser Tun und Handeln. Daher können momentan auch keine öffentlichen Ortsratssitzungen stattfinden, bei denen wir als Ortsrat über aktuelle Dinge informieren und für Probleme vor Ort ein offenes Ohr haben. Mit diesem Flyer möchten wir über das Thema Windkraft direkt vor unserer Haustür informieren. Dies soll nicht falsch verstanden werden. Wir sind nicht per se gegen Windkraft, denn auch Hollenstedt möchte keine Atomenergie fördern".

Der Ortsbürgermeister weist darauf hin, dass viele Hollenstedter bereits einen großen Beitrag zur Energiewende leisten. Es gibt  viele Photovoltaik- und Solaranlagen, Nutzung durch Erdwärme und eine Biogasanlage. Hollenstedt würde jetzt aber ein schweres Paket zu tragen haben: Beim Ausbau der A7 habe man den Schallschutz vergessen, Wahle-Mecklar ist bereits für alle sichtbar und der Südlink würde ebenfalls auf Hollenstedt zukommen.

Eine ehemals angedachte Installation von 5 bis 7 Windrädern auf 234ha, die dem Ortsrat und der Bevölkerung 2019 vorgestellt wurde und beiderseits keine Ablehnung fand, soll nun einem Windpark mit Windrädern im zweistelligen Bereich und einer Höhe von mehr als 250 Meter weichen. Schwoch: "Wir fragen uns, ob das für alle Einwohner in Ordnung oder für unsere kleine Ortschaft nicht zu viel ist?"

Im Info-Flyer heißt es - Fakt ist: Die Stadt Northeim hat die Planungshoheit zur Ausweisung von Vorrangflächen an den Landkreis abgegeben. Die ursprüngliche Vorrangfläche für Windenergie hat sich nun mehr als verdoppelt. Dementsprechend kann davon ausgegangen werden, dass sich auch die Anzahl von Windkraftanlagen erhöht.  Die neuen Windkrafträder sollen über 250 Meter hoch sein. Durch die angesprochenen, zu erwartenden Baumaßnahmen und Windräder wird sich das gewohnte Landschaftsbild verändern, so der Ortsrat. Die Auswirkungen auf die Flora und Fauna kann er derzeit nicht abschätzen.

Um das Thema Windenergie ist in öffentlichen Studien die Rede von Gesundheitsgefahren durch Infraschall, Lärm und Schattenschlag. Welche Auswirkungen dieses auf Hollenstedt hat, lässt sich laut Ortsrat noch nicht sagen. Laut EEG soll der Anlagenbetreiber 0,2ct/kWh an die Kommune zahlen. Inwiefern Hollenstedt davon etwas sieht, sei zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht geklärt, heißt es.

Foto: Flyer