Northeim (hakö). Das war mal wieder ein echter „Hingucker“, der große Schützenumzug durch die Northeimer Innenstadt am vergangenen Sonntag. Sechs Tage feierte die Bürgerschützengesellschaft (BSG) ausgelassen und heiter mit abwechslungreichem Programm, das sich sehen lassen konnte.
Alle zwei Jahre wird bekanntlich die „besondere Bühne“ gesucht. Im Mittelalter half die BSG, die Stadt zu verteidigen und gerade deshalb erscheint es heute umso wichtiger, die Bürgerinnen und Bürger immer wieder daran zu erinnern, schon allein aus geschichtlichem Interesse eine Verpflichtung auch für die Jugend. In den 60er und 70er Jahren standen die Zuschauer vor Familien geführten Läden noch dicht gedrängt am Straßenrand, Rosen in der Hand, mitunter auch etwas „Flüssiges“ für ihre geliebten Schützen. Da standen auf dem Münsterplatz, in der Breiten Straße, rund um den Marktplatz und in der Mühlenstraße teils die Fenster der Fachwerkhäuser weit offen, der Jubel war groß, als sich der Zug in Bewegung setzte. Northeim war ausgesprochen stolz auf sein Schützenwesen.
Aber auch bei diesem Umzug sah man wohl gelaunte, applaudierende Bürger, die ganz zwanglos mitkamen zum anschliessenden Platzkonzert unter altem Baumbestand am Rande des Schützenplatzes, dort, wo die BSG am Schießhaus zu Hause ist. Die „Familie“ war beisammen, plauderte, lachte, ließ sich Kaffee und Kuchen schmecken und wirkte zufrieden mit dem musikalischen Rahmen. Die Ortsfeuerwehr, der Kinderzirkus Fidibus, die Musikfreunde Edesheim-Hohnstedt-Northeim, die Dransfelder Pipes und Drums, der Spielmannszug im Jägercorps und der Spielmannszug Moringen, sie alle waren mit Heiterkeit und Frohsinn dabei und sorgten dafür, dass dieser lockere Marsch durch die Stadt noch lange in Erinnerung bleiben wird. Und hier und da sah man die Jugend, die zunehmend aufgefordert ist, diese Tradition der Stadtgeschichte zu bewahren, begleitet von einem auch dieses Mal wieder glänzend aufgelegten BSG-Chef Hans-Bernhard Heynold.
Fotos: hakö