Landkreis Northeim (red). Das Abflammen von Unkraut kann zu einer gefährlichen Gefahr werden - davor warnt Northeims Kreisbrandmeister Bernd Kühle rückblickend auf die wiederholten Einsätze der vergangenen Wochen und der letzten Jahre. Unter anderem ist die Feuerwehr Northeim bereits mehrfach zu Heckenbränden ausgerückt. In Hattorf im Nachbarlandkreis Göttingen ist zu Beginn dieser Woche ein Dachstuhl eines Wohnhauses nach Arbeiten mit einem Abflammgerät in Brand geraten.
Laut Kühle ist jetzt "wieder die Jahreszeit, in der nicht nur die schönen Gartenpflanzen wachsen und gedeihen, sondern auch Unkraut, das uns auf den Gehwegen und gepflasterten Flächen stört". Viele Heimgärtner greifen deshalb zu speziellen Brennern aus dem Baumarkt mit Gaskartuschen oder direkt zu Dachdeckerbrennern, die mittels Schlauch mit einer Gasflasche verbunden werden. Der Kreisbrandmeister rät: "Achten sie darauf, dass alle Gas führenden Verbindungen dicht sind und somit kein Gas unkontrolliert austreten kann. Dazu verwenden sie ein so genanntes Leck-Suchspray aus dem Fachhandel. Wenn sich nach dem Auftragen an einer Verbindungstelle Blasen bilden oder Sie Gasgeruch wahrnehmen, muss diese Verbindung noch einmal nachgezogen werden". Reparaturen an Gasarmaturen und Schläuchen dürfen ausschließlich durch Fachpersonal durchgeführt werden.
Brandschutz sicherstellen
Wenn Gartenbesitzer mit Gasbrennern arbeiten, sollten sie für den Ernstfall dringend vorsorgen, empfiehlt der Kreisbrandmeister. "Stellen Sie sicher, dass sie einen Entstehungsbrand sofort löschen können, zum Beispiel mit einem Eimer, der mindestens zehn Liter Wasser enthält. Besser ist ein angeschlossener und unter Druck stehender Gartenschlauch mit entsprechender Länge", rät Kühle. Bei den Arbeiten muss außerdem ein ausreichend großer Abstand, unter anderem zu Holzgebäuden, Carports, Gartenlauben und grundsätzlich allen brennbaren Stoffen eingehalten werden. Auch Wärmedämmfassaden können Feuer fangen. Aufgrund der anhaltenden Trockenheit sind außerdem Hecken, Büsche sowie hohes Gras zur Zeit völlig ausgetrocknet und können schnell Feuer fangen.
Dabei werden Brände in der Regel nicht direkt durch Flammeneinwirkung entfacht sondern durch die Wärmestrahlung über einige Meter, die für die ausreichende Zündtemperatur sorgt. Solche Brände breiten sich rasend schnell aus und greifen auf weiter Bauteile und Pflanzen über. So sind bereits einige Brände mit großen Schäden entstanden.
Der Kreisfeuerwehrverband, bei der Unkrautentfernung in der Nähe brennbarer Umgebung auf offenes Feuer zu Verzichten und zum Fugenkratzer zu greifen. So ist man auf der sicheren Seite. In diesem Zusammenhang weist Kreisbrandmeister Kühle außerdem darauf hin, dass "Wespennester nicht mit offenem Feuer entfernt werden sollten. Auch hier ist es schon wiederholt zu verheerenden Bränden gekommen".
Beim Einsatz von Gasbrennern sollte stets ein Handy bei sich getragen werden, um im Notfall über die Rufnummer 112 schnelle Hilfe zu erhalten. Rund 150 Feuerwehren stehen im Kreis Northeim rund um die Uhr zur schnellen und professionellen Hilfe zur Verfügung.
Diese geben auch Hilfestellung bei Fragen zum Brandschutz: Wenden Sie sich an ihre örtliche Feuerwehr.
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