Northeim (r). Das buntbemalte Stück Berliner Mauer an der Rhumebrücke Ecke Seesener Landstraße/Rückingsallee erinnert uns tagtäglich an den Mauerfall, dieses Jahr ist es 30 Jahre her. Vor 10 Jahren, am 10. November, wurde das Mauerstück feierlich enthüllt und ist heute ein Mahnmal für die überwundene Teilung Deutschlands. Der Kameradenkreis der ehemaligen Garnison Northeim mit seinem Vorsitzenden Claus Bumann entdeckte das Mauerstück 2003 auf dem Kasernengelände der aufgelösten Kaserne in Osterode. Mit Hilfe von Sponsoren wurde es nach Northeim gebracht und der Stadt Northeim 2009 geschenkt. Seinen farbenfrohen Anstrich mit Symbolen des Friedens und der Freiheit erhielt das ehemals graue Mauerstück damals von Schülerinnen und Schülern eines Kunstkurses des Corvinianum. Das ist bekannt.
Weniger bekannt dürfte sein, wo das Mauerstück ursprünglich stand. In der Nacht auf den 12. November wurde das erste Mauerteil am Potsdamer Platz mit einem Kran herausgebrochen. Ein Amerikaner bot 50 Millionen Dollar für die gesamte Berliner Mauer. Die DDR lehnte ab und lies die Mauer von ihrer eigenen Außenhandelsfirma Limex vermarkten. Das Northeimer Mauerstück trägt die Nr. 62 und ist eines von 360 Mauerteilen, die 1990 verschenkt oder verkauft wurden. Das Segment ist aus Stahlbeton hergestellt und 3,60 m hoch, 1,20 m breit mit einer Fußlänge von 2,00 m und wiegt 2,7 Tonnen. Es sollte eine Überwindung durch Menschen ohne Hilfsmittel unmöglich machen. In vielen Universitäten, Museen und Hauptstädten der Welt sind Segmente der Berliner Mauer zu sehen. Auch viele Privatpersonen haben Mauerstücke gekauft. So auch die Kennedy-Familie, die mit dem Mauersegment mit der Registernummer 41 ein in der Nähe zum Northeimer Mauerstück platziertes Stückchen Berliner-Mauer erwarb. Ganz in der Nähe, wo John F. Kennedy am 26. Juni 1963 seinen berühmtes Satz „Ich bin ein Berliner“ sagte.
Foto: Susanne Mönkemeyer