Northeim/Deiderode (red). Die MBA Südniedersachsen, die Abkürzung MBA steht für „Mechanisch Biologische Abfallbehandlungsanlage“, soll für die Umstellung von Nass- auf Trockenvergärung umgebaut werden. Für die Verfahrensumstellung müssen voraussichtlich 15,5 Millionen Euro in die Anlagentechnik in Deiderode investiert werden.
Der Northeimer Kreistag hat sich am vergangenen Freitag mit dem Thema befasst, weil für eine Umstellung des Betriebes die Zustimmung der Verbandsmitglieder erforderlich ist. Denn betrieben wird die Anlage vom Abfallzweckverband Südniedersachen, in dem die Landkreise Northeim und Göttingen sowie die Stadt Göttingen organisiert sind. Die in den beiden Landkreisen (einschl. des Gebietes des ehem. Landkreises Osterode am Harz) und der Stadt Göttingen anfallenden Abfälle werden seit 15 Jahren in der MBA Südniedersachsen vorbehandelt. Der nach der Vorbehandlung noch verbliebene Restabfall wird auf der Deponie in Blankenhagen abgelagert.
Gegenstand des Beschlusses ist auch die notwendige Änderung der zwischen den Verbandsmitgliedern abgeschlossenen Vereinbarungen und Verträge, die jetzt eine Verlängerung der Zusammenarbeit der drei Kommunen bis zum 31.12.2046 vorsehen.
Der Abfallzweckverband möchte das Behandlungsverfahren der biologischen Müllbestandteile umstellen und rechtfertigt die Investition damit, dass die Trockenfermentation gegenüber der bisherigen Nassvergärung technisch einfacher ist. Störungsanfällige Aggregate in der biologischen Anlage hatten in der Vergangenheit immer wieder zu Einschränkungen im Betriebsablauf geführt, was zusätzliche externe Entsorgungskosten ausgelöst hatte. Sinken sollen durch das neue Verfahren der Abfallbehandlung auch die laufenden Betriebskosten. Hinzu kommen Einsparungen im Personalbereich, die mittelfristig durch sozialverträglichen Stellenabbau (Erreichen der Altersrente) realisiert werden sollen.
Im Großversuch wurden die Funktionalität des gewählten Verfahrens sowie die Dimensionierung der Anlage nachgewiesen. Der Versuch hat auch gezeigt, dass die Kriterien für die abschließende Deponierung der Abfallreste erfüllt werden.
Das Verfahren der Nassvergärung soll nach den derzeitigen Planungen im Juni 2020 eingestellt werden. Wobei der gesamte Umbau der Anlage in Deiderode bis November 2021 durch ein Generalunternehmen erfolgen soll.
Foto: Landkreis Northeim