Moringen (red). Ein bisschen Drama, ein bisschen Liebe, viel Komik, viel Tragik – und das ganze etwas schrill verpackt: Die dritte Produktion des Interkulturellen Bürgertheaters Moringen habe für zahlreiche Lacher im Publikum gesorgt. Am vergangenen Wochenende feierte die 2016 gegründete Amateurtheatergruppe mit Einheimischen und Geflüchteten aus Syrien und Eritrea die Premieren des neuen Stücks „Romeo und Julia“, das beim Publikum für tosenden Beifall und Standing Ovation sorgte. Rund 500 Gäste ließen sich an zwei Vorstellungsabenden vom Bühnengeschehen fesseln. In einfacher Sprache und frei nach Shakespeares Erzählung inszeniert, boten die 13 bis 70 Jahre alten Akteure den berühmten Literaturklassiker dar. Sie nahmen ihre Zuschauer dabei mit auf die Reise in ein modernes Verona und mitten in das Zentrum einer rund 400 Jahre alten Geschichte, die an Aktualität nichts verloren hat.
Viel Herzblut und Engagement waren zuvor in die Verwirklichung des Bühnenstückes und seine detaillierten Probenläufe geflossen. Dabei sind nicht nur die Hobby-Schauspieler selbst gefragt: Von Gründung des Ensembles an, zeichnen Stefan Dehler und Christoph Huber von der Göttinger Theatergruppe stille hunde als Schauspiel-Profis im Hintergrund für das szenische Spiel in all seinen Facetten verantwortlich. Sie investieren ihr Können, Zeit und Leidenschaft, um insbesondere auf die Gruppe angepasste Theatererlebnisse zu schaffen und aus jedem Einzelnen das Beste herauszuholen.
Starke Ensembleleistung schafft Fans
Auch diesmal sorgten eine starke Ensemble-Leistung und überzeugende Akteure dafür, das Stück zum Publikumsrenner zu machen. Mit vielen Rollen in Doppelbesetzung stellt jede der vier Aufführungen quasi eine Premiere dar, denn nie steht exakt dieselbe Besetzung ein zweites Mal auf der Bühne. Das macht selbst den wiederholten Besuch des Theaterstücks zu einem neuen Erlebnis. Doch auch ohne diesen Anreiz zeigte sich, dass das interkulturelle Bürgertheater sich in seiner bisherigen Laufbahn bereits so einige Fans erspielt habe: So wurde der aus den Vorjahresproduktionen bekannte Auftritt des "Monds" als Running Gag mit Lachern und Beifallsstürmen bejubelt.
Am Freitag, 29. März und Samstag, 30. März wird es in der Mensa der KGS Moringen zwei weitere Vorführungen geben. Auch dann werden Rollen und Akteure wieder neu gemischt und somit eine dritte und vierte Premiere von "Romeo und Julia" präsentiert. Karten für das Event gibt es im Uslarer Raum in der Buchhandlung Bücherwurm in der Langen Straße 9. Weitere Vorverkaufsstellen: Papierus in Northeim, Schreibwaren Paeslack in Moringen, Rathaus Moringen und dem Café Klett in Fredelsloh, sowie jeweils an der Abendkasse. Der Eintritt kostet 7,00 Euro pro Person. Im Anschluss an die Vorstellungen findet ein internationales, kostenfreies Buffet statt. Spenden für das Buffet sind gern gesehen. Wer selbst Fingerfood dafür mitbringt, erhält im Gegenzug kostenfreien Eintritt.
Großes Dankeschön an alle Förderer
Träger des Theaterprojekts ist der Verein teatro regio e.V. in Kooperation mit der Flüchtlingshilfe und mehr in Moringen e.V. Alle Beteiligten möchten sich zudem herzlich bei den Förderern des Projekts bedanken, ohne die eine Umsetzung nicht möglich wäre: Kultur- und Denkmalstiftung des Landkreises Northeim, Landschaftsverband Südniedersachsen e.V., Notfhilfefonds für Flüchtlinge, Bistum Hildesheim und der Stiftung der Sparkasse Kreis Northeim.
Fotos: Swenja Luttermann